Südkorea: stabiles Wachstum, EUR/CHF testet 1,10

 | 26.01.2016 15:06

Südkorea: BIP für das 4. Quartal im Einklang mit Erwartungen (von Arnaud Masset)

Südkorea hat heute Morgen die ersten Zahlen für das 4. Quartal 2015 veröffentlicht. Die Wirtschaft wuchs um 3% im Jahresvergleich (Vorquartal 2,7%), dies war im Einklang mit den Durchschnittsprognosen. Auf Quartalsbasis ist das BIP um 0,6% (saisonbereinigt) angestiegen, was ebenfalls im Einklang mit den Erwartungen ist. Der Konsum im Inland verbesserte sich im vierten Quartal deutlich, wobei der Privatkonsum 1,5% im Quartalsvergleich zunahm gegenüber 1,2% im Vorquartal. Insgesamt zeigten die Daten, dass die Wirtschaft positiv auf das neue Umfeld der niedrigen Ölpreise reagierte und auch der schwächeren Nachfrage aus China standhalten konnte, indem sie ihre Exporte in andere Länder erhöhte (2,1% im Plus im Vergleich zu -0,6% im 3. Quartal). Der schwache Won, die niedrigen Zinsen und die starke Binnennachfrage sollten 2016 zu einer Stabilisierung der Wirtschaft führen. Man sollte jedoch ein Auge auf die Verlangsamung in China haben, da sie die wichtigste Wirtschaft für Südkorea bleibt.

EUR/CHF flirted mit 1,1000 (von Yann Quelenn)

Gestern ist der Schweizer Franken zum ersten Mal seit September letzten Jahres auf 1,10 CHF für einen Euro eingebrochen. In einer Welt, in der echte Erträge immer schwerer fallen, wird die Schweizer Währung immer mehr als Finanzierungswährung verwendet. Das schafft der Schweizerischen Nationalbank natürlich etwas Erleichterung, die sich immer noch Sorgen um die Überbewertung der Währung macht. Die ständige Schwächung der helvetischen Währung gegenüber der europäischen Einheitswährung zeigt auch das Marktvertrauen in die Politik der EZB, auch wenn Draghi während der Sitzung in der letzten Woche bekannt gegeben hat, dass die aktuelle europäische Geldpolitik bei der Sitzung im März überprüft werden wird und dass es eventuell mehr Anreize geben wird.

Es scheint außerdem so, dass wir uns nicht in einem vollständig risikoaversen Umfeld bewegen. Die globalen Turbulenzen, die chinesische Wirtschaftsverlangsamung und die aktuellen Aktienverluste sind jedoch noch nicht ausreichend, um der Schweiz den Status des sicheren Hafens zurückzugeben. Aktuell sieht der Yen noch sehr attraktiv aus, was an der Tatsache liegt, dass der Tagesgeldsatz, auch wenn er sehr niedrig ist, positiv ist. Eine Long-Position in der japanischen Währung könnte interessant sein. Am Ende steht die Schweizer Wirtschaft auf dem Spiel. So wurde die Handelsbilanz für Dezember heute Morgen deutlich unter den Erwartungen veröffentlicht. Es wurden nur 2,54 Mrd. CHF erwirtschaftet, gegenüber 3,14 Mrd. CHF. Auch die Exporte leiden und fallen stetig. Sie wurden im Monatsvergleich mit -1,4% veröffentlicht, gegenüber revidierten Daten von -3,3% im Monatsvergleich für November.

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Wir glauben jedoch, dass es einen Punkt geben wird, ab dem ein starkes risikoaverses Umfeld die Kapitalflüsse in die Schweiz fließen lassen wird. Aktuell gibt es noch Vertrauen. Die Geldpolitiken weltweit gelten weiter noch als effizient genug, um den Ländern dabei zu helfen, sich von der aktuellen Konjunkturverlangsamung zu erholen. Als Folge denken wir, dass der EUR/CHF noch auf 1,1200 steigen könnte, jedoch nicht höher. Der Abwärtsdruck wird dann zu stark sein.