Bremer Landesbank | 05.03.2013 09:43
Der Euro eröffnet heute (08.02 Uhr) bei 1,3032, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1,2983 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 93,05. In der Folge notiert EUR/JPY bei 121,25, während EUR/CHF bei 1.2270 oszilliert.
Das Nachrichtenpotpourri aus der Eurozone war gestern grundsätzlich positiv: Das Hilfspaket für Zypern ist bezüglich der entscheidenden Eckpunkte auf den Weg gebracht.
Griechenland ist auf einem guten fiskalischen Weg. Wir sind immer noch über das Ohren betäubende mediale Echo bezüglich der öffentlichen Haushaltsüberschüsse in Griechenland und Irland per Januar 2013 irritiert. Wir senden den Medien ein freundliches „Chapeau“!
Mehr noch kommt Spanien mit 41,4 Mrd. Euro bei der Bankenrettung aus. Der Verlust Bankias mit 19 Mrd. füllt die Gazetten. Das viel geringer als erwartete Interventionsvolumen für den Bankensektor, es wurde zu Beginn bei 100 Mrd. Euro medial diskutiert (Forex Report: Berechnung von circa 60 Mrd. Euro im „Worst Case“, Hellmeyer/Mesaros), ist bestenfalls eine zweitrangige Nachricht. Auch hier verdienen sich die Medien ein freundliches „Chapeau!“
Hohe mediale Aufmerksamkeit kommt dem Thema EZB zu. Das eignet sich, Stimmung gegen die Eurozone und gegen den Euro zu generieren. In der EZB werde über einen Ausstieg aus der Troika diskutiert, berichteten die "Süddeutsche Zeitung" und die "Welt".
Die Zentralbank wolle sich nicht länger so tief in politische Entscheidungen hineinziehen lassen. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem und EU-Währungskommissar Olli Rehn betonten, in der Eurogruppe gebe es darüber mit der EZB keine Diskussion. "Wir arbeiten sehr konstruktiv mit Präsident Draghi und den anderen Troika-Partnern zusammen", sagte Rehn. Aha!
EZB-Direktor Jörg Asmussen dementierte die Berichte entschieden. Die Zentralbank werde sich nicht aus der Troika zurückziehen. Die EZB sehe ihre Unabhängigkeit durch die Troika-Beteiligung in keiner Weise bedroht. Deutlicher als Herr Asmussen kann man nicht werden! Psychologisch ist jedoch an den Märkten zu Lasten der Kapitalzuflüsse in die Reformländer, ob realwirtschaftlich oder bezüglich der öffentlichen Finanzierung, mit dieser Themensetzung Schaden angerichtet. Intern diskutieren wir die Begriffe Asymmetrie und Sachlichkeit ….
Wenden wir uns den gestrigen Veröffentlichungen zu:
Der Sentix-Index verzeichnetet im Zuge der Italienwahl einen stärkeren Rücksetzer als erwartet. Per Berichtsmonat März sank der Index von zuvor -3,9 auf -10,6 Punkte. Die Prognose war bei -5,2 Zählern angesiedelt. Der beigefügte Chart verdeutlicht, dass die positive Tendenz der letzten beiden Monate damit neutralisiert wurde. Positiv ist anzumerken, dass die Tiefststände bei -30 Punkten per August 2012 weit entfernt liegen.
Viel Erfolg!
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