Partystimmung an den Aktienmärkten - aber wie lange noch?

 | 19.06.2020 17:18

Der US-Aktienmarkt hat im Jahr 2020 Rekordhöhen erreicht, angeheizt durch die Euphorie der Anleger über die mögliche Erholung der Wirtschaft bei der Wiedereröffnung der USA. Trotz dieses Optimismus befindet sich die US-Wirtschaft in einer vertrackten Lage, mit Daten die Verbesserungen zeigen, die uns aber in Wirklichkeit nur dahin zurückbringen, wo sich die Wirtschaft in den Tiefen der großen Rezession von 2008 und 2009 befand.

Und diese führte letztlich dazu, dass Aktien und die Wirtschaft relativ lange brauchten, um sich zu erholen. Um es in die richtige Perspektive zu rücken: Ab dem Zeitpunkt, als er im März 2009 13 Tiefststände erreichte, dauerte es weitere vier Jahre, bis sich der S&P 500 wieder auf den Stand vor dem Ausbruch der Finanzkrise erholt hatte.

Selbst die Federal Reserve hält ihren düsteren Ausblick für die Wirtschaft aufrecht und verspricht, die Zinsen auf absehbare Zeit nahe Null zu halten. Schlimmer noch, die Inflationskennzahlen sinken, und dies dürfte die Renditen der 10-Jahresanleihe im Laufe der Zeit senken, möglicherweise sogar in Richtung 0%.

Irgendwann können das Fehlen von Inflation, eindeutigem Wirtschaftswachstum und niedrigere Zinsen die Aktieninvestoren aufschrecken, was sich nicht allzu sehr von dem unterscheidet, was wir im März gesehen haben, als die Anleiherenditen purzelten und die Aktienkurse mit sich zogen.

h3 Fed mit schwachem Ausblick/h3

Auf der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses FOMC prognostizierte die Fed, dass das BIP in 2020 um 6,5% schrumpfen und sich dann 2021 um 5% und 2022 um 3,5% erholen würde. Damit scheint die Zentralbank anzudeuten, dass die Wirtschaft erst Mitte bis Ende 2022 wieder auf den Stand von 2019 zurückkehren wird. Dies würde eine noch stärkere Verschlechterung des BIP bedeuten als in 2008, aber nach den Prognosen der Fed, eine etwas schnellere Erholung.