Stimmung der US-Verbraucher trübt sich stärker ein als erwartet

 | 20.07.2020 10:24

h2 Top-Thema/h2

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juli deutlicher als erwartet eingetrübt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 73,2 (Ende Juni: 78,1) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 77,8 erwartet. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Der Index für die Erwartungen belief sich auf 66,2 (72,3), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 84,2 (87,1) angegeben. Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten erhöhten sich auf 3,1 (3,0) Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren legten sie auf 2,7 (2,5) Prozent zu.

h2 Aktien Schweiz/h2

Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 10.411 Punkte. Mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 2.449,00 Franken waren SGS schon der grösste Gewinner des Tages. Die Analysten von Berenberg haben die Aktie zum Kauf empfohlen und als Kursziel 2.700 Franken ausgegeben. Der Warenprüfer könne dank seiner Branchendiversifizierung und seiner breiten geografischen Aufstellung in einmaliger Weise flexibel auf veränderte Bedürfnisse des Marktes beim Testen und Zertifizieren reagieren, so die Begründung. Besonders in Krisenzeiten sei das ein Pluspunkt. Dass Swisscom (SIX:SCMN) den Verkauf einer 22,4-prozentigen Beteiligung an BICS (ehemals Belgacom International Carrier Services), einer Tochter von Proximus erwägt, bewegte die Aktie kaum, sie legte minimal zu. In der zweiten Reihe sorgte die Online-Apotheke Zur Rose mit einer Übernahme, einer Kapitalerhöhung und Quartalszahlen für Gesprächsstoff. Das Unternehmen kauft die deutsche Teleclinic für einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Das Kapital wurde im Eilverfahren um 212 Millionen Franken erhöht. Die Zweitquartalszahlen fielen derweil nach Meinung der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und von Baader Helvea schwächer als erwartet aus. Die Zur-Rose-Aktie legte um 2,4 Prozent zu auf 294 Franken.

h2 Aktien international/h2
h3 Europa/h3

Nach einem ruhigen Geschäft haben Europas Börsen am vergangenen Freitag wenig verändert geschlossen. Im Blick stand die Berichtssaison und der EU-Gipfel. Der kleine Verfall setzte derweil keine Akzente an den Börsen. Der DAX legte 0,3 Prozent auf 12.920 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 schloss praktisch unverändert bei 3.366. Einige Länder wie die Niederlande, Österreich, Dänemark und Schweden haben bereits Widerstand gegen Hilfszahlungen ohne Gegenleistungen der Empfänger angekündigt. Die Börsenbullen setzten derweil weiter auf einen bald verfügbaren Corona-Impfstoff. Astrazeneca (LON:AZN) will sich in den Reigen der jüngsten Erfolgsmeldungen einreihen und am Montag Studienergebnisse zu ihrem Impfstoff verkünden. Die Aktien legten um 3,9 Prozent zu. Die vorläufigen Geschäftszahlen von Daimler (DE:DAIGn) kamen sehr gut an und trieben die Aktien 4,4 Prozent nach oben. VW (DE:VOWG) zogen im Schlepptau um 2,2 Prozent und BMW (DE:BMWG) um 1,6 Prozent an. Telekomausrüster Ericsson sorgte ebenfalls für eine klar positive Überraschung, die Aktien sprangen um 11,4 Prozent.

h3 USA/h3

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Teils starke Kursausschläge bei Einzelwerten, in der Breite aber ein ereignisarmes Geschäft, haben zum Wochenausklang das Geschehen am US-Aktienmarkt geprägt. Insgesamt bewegte sich die Stimmung der Marktteilnehmer zwischen Hoffen und Bangen in der Coronakrise. Einerseits herrscht bei vielen Marktakteuren nach diversen Studienerfolgen Hoffnung auf eine baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffes gegen das Covid-19-Virus, andererseits nimmt der Druck insbesondere auf die Politik nach weiteren Konjunkturstimuli zu angesichts nicht abflauender Neuinfektionen. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 0,2 Prozent auf 26.672 Punkten ins Wochenende. Unter dem Strich legte er damit in dieser Woche um rund 2,5 Prozent zu. S&P-500-Index und Nasdaq-Composite schlossen 0,2 bzw. 0,3 Prozent höher. Am Aktienmarkt stand Netflix (NASDAQ:NFLX) im Fokus. Die Zweitquartalszahlen des Streaminganbieters fielen zwar insbesondere bei den Neukunden erneut besser als erwartet aus, der Kurs fiel trotzdem um 6,5 Prozent auf 492,99 Dollar. Analysten lasen aus den Zahlen zum Ende des Quartals eine Verlangsamung heraus - ausserdem rechnet Netflix selbst damit, dass das Kundenwachstum in der zweiten Jahreshälfte weniger stürmisch ausfallen wird.

h3 Asien/h3

Die asiatischen Aktienbörsen folgen am Montag der in engen Grenzen uneinheitlichen Vorgabe der Wall Street. In Schanghai geht es allerdings deutlich nach oben mit den Kursen. Die Coronapandemie bleibt das beherrschende Thema und der große Unsicherheitsfaktor. Dass sich die Staats- und Regierungschefs auf dem EU-Gipfel bei den Verhandlungen über den Corona-Hilfsfonds noch immer nicht einigen konnten, ist in Asien eher am Rande ein Thema.

h2 Anleihen/h2

Am Rentenmarkt tat sich zum Wochenschluss passend zum Geschehen am Aktienmarkt recht wenig. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen lag am Freitag unverändert bei 0,62 Prozent.

h2 Analysen/h2

Berenberg erhöht SGS auf Buy (Hold) - Ziel 2.700 CHF
UBS (SIX:UBSG) senkt Ziel Telefonica (MC:TEF) Dtld auf 3,50 (3,60) EUR - Buy
Dt. Bank erhöht Gerresheimer-Ziel auf 105 (92) EUR - Buy
H&A erhöht Knorr-Bremse-Ziel auf 61 (54) EUR - Sell

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert