Michael Hall | 08.04.2022 09:14
Spectrum Markets, der paneuropäische Handelsplatz für verbriefte Derivate mit Sitz in Frankfurt, hat seine SERIX-Stimmungsdaten für europäische Privatanleger für den Monat März veröffentlicht (weitere Informationen zur Methodik siehe unten) und dabei eine rückläufige Stimmung in den Währungspaaren Euro gegenüber dem britischen Pfund und dem japanischen Yen festgestellt.
"Der Krieg in der Ukraine hat die Privatanleger verständlicherweise verunsichert, die ihre Euro-Positionen im vergangenen Monat in erheblichem Umfang reduziert haben. Die Ankündigung von Präsident Putin, dass Russland ab dem 24. März keine Zahlung in Euro für Gasexporte akzeptieren würde, erhöhte den Druck auf die europäische Währung zusätzlich zu einer zunehmend hohen Inflationsrate. Der SERIX für Währungspaare, die mit dem Euro gekoppeltet sind, fiel deutlich unter den neutralen Wert von 100 und erreichte 92 gegenüber dem Yen und ein Rekordtief von 76 gegenüber dem Pfund", erklärt Michael Hall, Head of Distribution bei Spectrum Markets.
Die Inflation in der Eurozone wurde in den letzten Wochen vor allem durch höhere Energie- und Lebensmittelpreise angeheizt, die seit der Invasion in der Ukraine drastisch gestiegen sind. Im Februar verzeichnete der Euroraum bereits einen Rekordwert von 5,9 % und lag damit deutlich über dem 2 %-Ziel der Europäischen Zentralbank – die meisten Wirtschaftsexperten rechnen mit weiteren Anstiegen. Die Unsicherheit über die wahrscheinliche Richtung und Stärke der geldpolitischen Maßnahmen der EZB ist nach wie vor ein Schlüsselfaktor in den Überlegungen der Anleger, insbesondere was die Währung betrifft.
Im Gegensatz dazu schien die Stimmung der Privatanleger das britische Pfund zu begünstigen, auch gegenüber dem US-Dollar, wo der SERIX die in diesem Jahr beobachtete Aufwärtsdynamik beibehielt und einen guten Wert von 103 erreichte. Dies könnte als ein Vertrauensvotum für die Bemühungen der Bank of England zur Bekämpfung der Inflation gewertet werden, die eine weitere gezielte Straffung der Geldpolitik erwarten lässt. Darüber hinaus ist der wirtschaftlich wichtige britische Dienstleistungssektor weniger stark von den steigenden Energiepreisen betroffen.
Im März 2022 wurde eine Rekordzahl von 120,5 Millionen verbrieften Derivaten auf Spectrum gehandelt, wobei 35,6 % der Geschäfte außerhalb der traditionellen Handelszeiten (d. h. zwischen 17:30 und 9:00 Uhr MEZ) stattfanden. 86,1 % der gehandelten Derivate bezogen sich auf Indizes, 3,6 % auf Währungspaare, 8,5 % auf Rohstoffe und 1,8 % auf Aktien, wobei die drei meistgehandelten Basiswerte der DAX 40 (27,1 %), S&P 500 (18,9 %) und OMX 30 (14,9 %) waren.
Die SERIX-Daten für die drei wichtigsten Basiswerte zeigen, dass der DAX 40 seinen Wert von 100 beibehalten hat und der OMX 30 um einen Punkt auf 99 gesunken ist, während der S&P 500 einen ähnlichen Rückgang von 99 auf 98 verzeichnete.
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