Stockstreet GmbH | 12.05.2023 09:54
Die Berenberg Bank hat gestern eine Reihe von Risiken benannt, die derzeit vom Markt ignoriert werden:
Das sind alles Probleme, die auch hier im Newsletter Börse-Intern bereits angesprochen wurden. Daher kann ich den Analysten der Berenberg Bank nur zustimmen.
h3 Defensive Aktien (NYSE:XLP) gefragter als zyklische/h3Auch beobachte ich, dass die Anleger „unter der Oberfläche“ längst deutlich skeptischer sind, was man laut den Berenberg-Analysten „beispielsweise an der Outperformance von Large- gegenüber Small-Caps oder der besseren Entwicklung von defensiven gegenüber zyklischen Aktien ablesen kann“. Dazu hatte die Bank bereits am 28. April folgende Grafik veröffentlicht:
Anleger sind also weniger sorglos, als es die Kursentwicklung auf Indexebene vermuten lässt. Als Auslöser für diese Entwicklung kann der Beginn des Bankenbebens im März ausgemacht werden.
h3 Steigt die Arbeitslosigkeit, fallen die Aktienkurse/h3Ich sehe noch einen weiteren Grund, warum sich Anleger defensiver positionieren sollten: Denn die Arbeitslosigkeit in den USA ist zwar im April wieder auf das zyklische Tief vom Jahresanfang zurückgefallen (siehe vorgestrige Börse-Intern), in den nächsten Monaten ist aber eher mit einer Bewegung in die andere Richtung zu rechnen. Und damit komme ich zu einer weiteren Grafik der Berenberg Bank:
Sie zeigt, dass ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um mehr als einen Prozentpunkt vom Zyklustief in der Regel mit einem Konjunkturabschwung, sinkenden Unternehmensgewinnen und fallenden Aktienkursen einhergeht.
h3 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen/h3Wenn man sich dazu nun die gestern veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA anschaut, dann stellt man fest, dass diese mit 264.000 die Marke von 250.000 übersprungen haben. Damit haben sie einen Aufwärtstrend fortgesetzt, der bereits im Oktober vergangenen Jahres oder auch erst Anfang dieses Jahres begonnen hat.
Dabei gilt es zu beachten, dass die Arbeitslosenquote ein nachlaufender Konjunkturindikator ist. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe können dagegen eine Trendwende am Arbeitsmarkt früher anzeigen. Sollte sich also der Anstieg der Erstanträge fortsetzen, droht den Aktienmärkten (zumindest vorläufig) ein Ende ihrer Kurserholungen. Das gilt vor allem, wenn die kritische Marke von 270.000 überschritten wird. Diese gilt als Kipp-Punkt, der eine Verschlechterung des Arbeitsmarkts signalisiert.
Im schlimmsten Fall wäre es sogar denkbar, dass die Aktienindizes in den USA im Rahmen einer erneuten Korrektur sogar wieder ihre Bärenmarkttiefs anlaufen. Dann wäre die Kurserholung nur eine Gegenbewegung im nach wie vor intakten Bärenmarkt gewesen.
Doch so weit ist es noch nicht. Zunächst muss man abwarten, wie sich die Erstanträge entwickeln, ob sie weiter zunehmen und ob dies zu einer deutlich steigenden Arbeitslosenquote führt.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.