Statt auf die EZB sollte man auf die US-Inflation achten

 | 11.04.2019 09:34

Die aktuelle Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) folgte genau den Erwartungen, die Torsten Ewert am Montag bereits formuliert hatte. Eine neue Richtungsentscheidung wurde nicht getroffen. Die Leitzinsen bleiben noch bis mindestens Ende 2019 auf dem aktuellen Niveau und die Reinvestitionen der fälligen Anleiheerträge sollen bis nach der ersten Zinserhöhung wie bisher fortgesetzt werden. Details zu den neuen Langfristkrediten für Banken (TLTROs) sollen bei einer der zukünftigen EZB-Zinssitzungen beschlossen und bekanntgegeben werden.h2 Mario Draghi bestätigt, was bereits bekannt war/h2

Interessant war lediglich, dass EZB-Chef Mario Draghi auf der Pressekonferenz mitteilte, die eintreffenden Daten seien zwar weiter schwach, vor allem im verarbeitenden Gewerbe, die Rezessionswahrscheinlichkeit bleibe aber dennoch niedrig. Dies bestätigt aber lediglich die jüngsten Analysen hier in der Börse-Intern. Und insofern waren das Sitzungsergebnis sowie die gestrige Pressekonferenz ein absolutes Non-Event. Denn die Notenbankpolitik der EZB wird unverändert bzw. wie geplant fortgesetzt. Und dieser geldpolitische Plan war ja vor der gestrigen Sitzung bereits bekannt.

h2 Inflation in den USA legt wieder zu/h2

Spannender könnte es da schon eher in Sachen Geldpolitik der US-Notenbank werden. Denn aktuell preisen die Märkte hier ja bereits eine erste Zinssenkung ein. Doch mit Blick auf die aktuellen Inflationsdaten könnte dies ein Irrtum sein. So sind die Verbraucherpreise in den USA im März im Vergleich zum Vormonat um 0,4 % gestiegen (Februar: +0,2 %). Dadurch stieg die jährliche Inflationsrate auf 1,9 %, nach nur 1,5 % im Vormonat.