Starker US-Dollar, bis die Nachteile überwiegen

 | 23.10.2022 15:53

Auch gestern hat der Ausverkauf am Anleihemarkt angehalten. Und er hat dort wieder zu neuen Korrekturtiefs bzw. Zinshochs geführt. Die Rendite der 10-jährigen Bundestitel kletterte auf bis zu 2,528 %, nachdem es vorgestern im Hoch 2,4545 % waren. Ihre Pendants aus den USA rentierten mit 4,333 % so hoch wie zuletzt vor mehr als 14 Jahren, nach 4,10 % vorgestern. Das hat gestern auch wieder die Aktienmärkte belastet.h2 Spread-Ausweitung stärkt erneut den Dollar/h2

Und da sich die Renditedifferenz zwischen deutschen und US-amerikanischen Staatsanleihen dabei zugunsten des Dollars ausgeweitet hat, von 1,6455 Prozentpunkte vorgestern auf gestern mehr als 1,8 Prozentpunkte, zeigte die US-Währung wieder Stärke gegenüber dem Euro.

h2 EUR/USD: Abwärtstrendkanal weiterhin kursbestimmend/h2

In der vorangegangenen EUR/USD-Analyse vom 31. August hatte ich geschrieben, dass sich der Wechselkurs zwar mit Unterstützung des psychologisch wichtigen Niveaus der Parität stabilisieren konnte (blaue Linie im folgenden Chart), doch dies nicht mehr als eine Konsolidierung im Abwärtstrend sei. Wenig später startete der Euro einen Ausbruchsversuch aus dem Abwärtstrendkanal, was zunächst gegen meine These sprach. Doch dieser Versuch scheiterte (siehe roter Pfeil im folgenden Chart), der Kurs brach auf neue Korrekturtiefs ein und setzte damit den Abwärtstrend wie befürchtet fort.