Starbucks setzt auf Kaffee-Comeback: Sollte man jetzt in Arabica investieren?

 | 11.12.2020 18:17

Kaffee ist wieder im Kommen. Zumindest wenn es nach den Plänen von Starbucks geht. Der Konzern plant 200.000 zusätzliche Stores, womit es praktisch an jeder wichtigen Ecke in den USA einen geben würde. Rohstoffinvestoren brauchen möglicherweise mehr Motivation, um in Arabica-Kaffee zu investieren - die Bohne, aus der alle Kaffees von Starbucks (NASDAQ:SBUX) gebrüht werden - denn die Rendite lag in den letzten fünf Jahren bei fast null Prozent.

Beim Settlement am Donnerstag lag der nächstliegende Arabica-Terminkontrakt bei 1,1855 Dollar pro Pfund und steht damit vor einem Jahresverlust in Höhe von 9 %, vorausgesetzt, es kommt bis zum 31. Dezember nicht zu einer spürbaren Erholung.

Außer einem hervorragenden Jahr 2019, in dem er eine satte Rendite von 27% einfuhr, und einem relativ ordentlichen Jahr 2016, wo er 8% zulegte, hat Arabica seit Ende 2005 eine miserable Zeit hinter sich, in der die Anleger eine Gesamtrendite von minus 0,3% erzielten. Egal, ob long oder short, mit dem Rohstoff war in den letzten fünf Jahren kaum Geld zu verdienen.

h2 Starbucks trotz trüber US-Aussichten optimistisch/h2

Das in Seattle ansässige Unternehmen Starbucks strotzt nur so vor Optimismus über die Zukunft seiner 50 Jahre alten Marke.

Die US-Wirtschaft wuchs im dritten Quartal um 33,1 Prozent und holte damit die Kontraktion von 31,4 Prozent in den vorangegangenen drei Monaten teilweise auf. Im ersten Quartal lag das BIP bei plus 5 Prozent.

In den USA gingen zwischen März und April mehr als 21 Millionen Arbeitsplätze verloren, als die COVID-19-Pandemie die Wirtschaft lahmlegte. Im Mai wurden 2,5 Mio. und im Juni 4,8 Mio. Stellen neu geschaffen, bevor sich die Erholung abschwächte. In den Monaten September und Oktober wurden jeweils weniger als 700.000 neue Jobs registriert. Im November kamen nur noch 245.000 hinzu.

Ungeachtet des wirtschaftlichen Aufschwungs im 3. Quartal bleiben die konjunkturellen Perspektiven für die USA düster. Die Corona-Welle, die seit Januar mehr als 15 Millionen COVID-19-Fälle und fast 300.000 Todesfälle gefordert hat, reißt nicht ab. Auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte hat in den letzten Wochen mit täglich über 100.000 einen neuen Höchststand erreicht, obgleich die Fortschritte bei der Entwicklung von Impfstoffen vielversprechend sind.

h2 Kommerzielle Kaffeenachfrage schwach/h2

Zudem gibt es noch keine wirkliche Garantie für einen Anstieg der kommerziellen Kaffeenachfrage im Jahr 2021 und das, obwohl Impfstoffe und andere Hilfsmittel versprochen werden, so Jack Scoville, Analyst bei der Price Futures Group in Chicago.

Er fügt hinzu:

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"Die Nachfrage von Coffeeshops und anderen Gastrobetrieben ist immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau, da die Verbraucher ihren Kaffee nach wie vor lieber zu Hause trinken. Aktuelle Berichte deuten darauf hin, dass die Verbraucher zu Hause Mischungen mit mehr Robusta und weniger Arabica konsumieren."

Auf der Produktionsseite verbessern sich die Anbaubedingungen für Arabica im wichtigsten Erzeugerland Brasilien, da der Regen die Blüte nach einer langen Trockenzeit verbessert, so Scoville.

Im Gegenzug argumentiert er, dass die brasilianischen Arabica-Exporte ebenfalls stabil waren, was die zu erwartende höhere Ernte ausgleichen würde.

Preistechnisch hat Arabica aber auch ein paar Argumente auf seiner Seite, die einen weiteren Preisverfall abmildern können. Diese sind:

  • Ein starker brasilianischer Real, der den auf Dollar lautenden Wert des Rohstoffs stützt.
  • Sorgen über die Auswirkungen der jüngsten Wirbelstürme auf die mittelamerikanische Produktion.