Sparer aufgepasst – 2,5 Prozent Vermögensverlust pro Jahr

 | 19.11.2020 14:47

Die Wahl in den USA ist entschieden und viele Europäer freuen sich. Doch für Sparer ist auch unter Joe Biden nichts zu holen. Im Gegenteil – die richtig dürren Jahre kommen erst noch. Denn der risikolose Zins ist Geschichte. Daran wird sich nichts ändern. Wie man sein Portfolio in den kommenden Jahren geschickt aufstellt, erläutern wir täglich in unserem Börsendienst. 

Alle jene, die der Berichterstattung über Corona überdrüssig waren, konnten zuletzt durchatmen. Der US-Präsidentschaftswahlkampf überlagerte alles. Joe Biden wird wohl im Januar seine Amtseinführung bekommen. In Corona-Zeiten dürfte die jubelnde Menge vor dem Kapitol zwar geringer ausfallen als vier Jahre zuvor bei Donald Trump, doch Biden ist am Aktienmarkt nicht unbeliebt. „Joe Biden als Präsident wäre eine große Chance für Europa und auch seine Aktienmärkte. Denn Biden wird Trumps China-Kurs zwar weitestgehend beibehalten, aber dürfte mit Europa den Schulterschluss suchen gegen die chinesischen Expansionsbestrebungen, anstatt auch gegen Europa einen Handelskrieg zu führen“, führt Stefan Riße, Kapitalmarktstratege bei der Fondsgesellschaft Acatis, aus.

Der Jubel sollte sich jedoch bei klassischen Zinssparern in Grenzen halten, denn jetzt geht die Suche nach Anlagealternativen erst richtig los. Ein Dreiklang ist dabei entscheidend. Erstens hat die US-Notenbank schon länger betont, dass auf Jahre jegliche Zinsen so gut wie ausgeschlossen sind. Jedenfalls dann, wenn es um traditionelles Sparen geht. Die EZB sieht es genauso. Zweitens dürfte nach der Corona-Pandemie das Schuldenmachen weitergehen und drittens die unsichtbare Inflation nochmal zunehmen.

Mit unsichtbarer Inflation sind die Preise für Mieten oder Wohnungen gemeint. „Wie nach jeder Krise in den letzten drei Jahrzehnten fluten die Notenbanken die Märkte mit Geld, das wird die Aktienmärkte weiter tragen und auch die Wirtschaft anschließend wieder anschieben. Das Muster bleibt erhalten“, erklärt Riße.

h4 An Aktien führt kein Weg vorbei/h4

Nach Berechnung von Feingold Research verliert jeder klassische Sparer, der sein Geld bei Volksbank oder Sparkasse parkt, momentan rund 2,5 Prozent seines Vermögens pro Jahr. Rund zwei Drittel ergeben sich aus der Inflation, der Rest verschwindet über sichtbare oder weniger sichtbare Gebühren.

Ergo – ob man Risiken mag oder nicht – an Aktien führt kein Weg vorbei. Starke Marken sind dabei naheliegend. Sie verfolgen das alte Prinzip von Warren Buffett. Man muss verstehen was man kauft und sollte nur darin investieren. Mit Zalando (DE:ZALG), Zoom, Amazon (NASDAQ:AMZN), Zara, Deutsche Post (DE:DPWGn), Volkswagen (DE:VOWG), Microsoft (NASDAQ:MSFT) oder Uber (NYSE:UBER) kommen wir täglich irgendwie in Kontakt. Entweder sehen wir die Marken oder wir hören davon. Wichtig für jene, die längerfristig investieren wollen ist dabei zu prüfen, ob die Markendynamik stimmt. Denn Total (PA:TOTF) oder BP (LON:BP) sind auch tolle Marken, bloß hapert es bei der Dynamik und den Zukunftsperspektiven doch sehr. Die Datenbank der Börse München spuckt beide Aktien als Teil jener Gruppe aus, die 2020 die schlechteste Figur machte.

Ein breiter Mix im privaten Depot ermöglicht jedoch, Inflation auszubügeln und eine schöne Rendite einzufahren. Dies zeigt die Erfahrung der letzten 50 Jahre, denn starke Marken haben immer funktioniert. Nicht betrachtet auf jeden Zeitpunkt, denn natürlich können auch gute Unternehmen mal im Kurs fallen. Das haben Apple (NASDAQ:AAPL) und Amazon auch hinter sich. Doch die langfristige Perspektive stimmt und angesichts von Nullzinsen wird auch unter Joe Biden kein Weg daran vorbeiführen. Und hierzulande wird es geldpolitisch auch egal sein, ob unter EZB-Präsidentin Christine Lagarde ab 2021 Friedrich Merz, Norbert Röttgen, Armin Laschet oder ein Überraschungskandidat aus dem Süden den Kanzler geben wird.

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