S&P 500 könnte um weitere 15 Prozent fallen

 | 24.06.2022 11:53

Zwar sind Aktien im Jahresvergleich bereits stark gefallen und auch preiswerter geworden, aber aus bewertungstechnischer Sicht erscheint der Markt immer noch nicht gerade günstig. In Anbetracht der von der Fed angepeilten Straffung der Geldpolitik und des zunehmenden Risikos einer Rezession wird der S&P 500 immer noch mit einem zu hohen KGV gehandelt.

Eine solche Bewertung dürfte den Markt noch weiter nach unten treiben, denn historisch gesehen neigt der Markt bei so vielen Unsicherheiten dazu, das Tief erst bei einem sehr viel niedrigeren KGV zu erreichen. Insofern erscheint das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,0 möglicherweise immer noch zu hoch, entspricht es doch dem historischen Durchschnitt der letzten 20 Jahre.

Zuletzt näherte sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 aber dem Bereich um 14. Daran lässt sich schon erkennen, dass die Märkte insgesamt immer noch unter Druck stehen, zumal die Marktteilnehmer nicht genau wissen, wie es mit der Wirtschaft weitergeht. In dem Umfang, in dem die US-Notenbank die Leitzinsen erhöht und die finanziellen Bedingungen verschärft, geht die Liquidität auf den Märkten zurück, was zu einem weiteren Rückgang des Kurs-Gewinn-Verhältnisses beiträgt.

Historisch gesehen liegt das durchschnittliche KGV für die nächsten vier Quartale seit dem Jahr 2000 bei etwa 16,8. Mit dem Platzen der Börsenblase im Jahr 2000 fiel das KGV des S&P 500 bis 2002 auf etwa 14, und dieser Tiefstand hielt sich mehrere Jahre lang bis Ende 2008, als es nach dem Lehman-Crash und der Finanzkrise unter 14 fiel. Der Bereich um 14 erwies sich auch Ende 2018 und Anfang 2020 als Stütze für die Märkte.