S&P 500: Gewinnerwartungen weiter gesunken

 | 28.07.2022 09:03

Vorgestern hatte ich geschrieben, dass die weitere Kursentwicklung des DAX bzw. der Aktienmärkte insgesamt von vielen Faktoren abhängt. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Geldpolitik. Und daher blicken die Marktteilnehmer gestern auch gespannt auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed).

Dass an den Börsen die Kurse seit einigen Tagen in relativ ruhigen Bahnen verlaufen, kann mit einer abwartenden Haltung der Anleger begründet werden. Häufig nehmen Investoren vor solchen wichtigen Ereignissen keine großen Veränderungen am Portfolio vor. Stattdessen richten sie es gegebenenfalls erst neu aus, wenn durch das Ereignis eine Notwendigkeit gegeben ist.

h2 Fed-Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte/h2

Die US-Notenbank hat gestern die Leitzinsen mit einem Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten kräftig angehoben. Dieser Schritt dürfte bereits eingepreist sein. Dann kommt es noch auf den Ausblick für weitere Zinsanhebungen an. Ändert sich an der sogenannten Forward Guidance der Fed wenig, ist zwar mit der üblichen kurzzeitig erhöhten Volatilität zu rechnen, eine großartige Kursänderung der Märkte ist dann aber nicht zu erwarten.

h2 Gewinnerwartungen weiter gesunken/h2

Für die weitere Richtung der Aktienkurse entscheidender dürften in diesem Fall die Gewinne der Unternehmen sein. Und da die Unternehmen, wie vorgestern berichtet, die gestiegenen Energiekosten (unter anderem) laut der aktuellen DIHK-Auswertung nicht 1:1 an die Kunden weiterreichen können, sind die Margen unter Druck (siehe dazu auch Börse-Intern-Ausgabe vom 23. Juni).

Und tatsächlich zeichnet sich dies bereits in den Analystenschätzungen ab. Schauen wir dazu zunächst auf die Umsatz- und Gewinnerwartungen für den S&P 500 aus der Börse-Intern-Ausgabe vom 1. Juli: