S&P 500 & Co. – Das erste Quartal macht Hoffnung

 | 01.04.2024 11:54

Mit einem satten Quartalsgewinn haben die großen Indizes das erste Quartal beendet. Beim marktbreiten Index S&P 500 etwa beläuft sich der Quartalsgewinn auf knapp 10 % – seit dem Oktobertief ist das ein Anstieg um fast 30 %. Auch andere große Indizes wie etwa der DAX oder der Nikkei 225 performten im ersten Quartal stark und erreichten mehrfach neue Rekordmarken. Nach dieser starken Performance fragen sich Anleger, inwieweit die guten Nachrichten bereits in den Kursen eingepreist sind und wie viel Luft es noch nach oben gibt.

Eine berechtigte Frage, denn die Belastungen, die an den Märkten im vergangenen Jahr zu beobachten waren, sind noch nicht überwunden. Die immer noch hohe Inflation aufgrund gestiegener Energiekosten, der anhaltende Arbeitskräftemangel und unterbrochene Lieferketten machen den Unternehmen zu schaffen. Außerdem sind in den USA bereits 3 Leitzinssenkungen eingepreist, so dass diesbezüglich nicht mit neuen Impulsen zu rechnen ist, wenn es dann tatsächlich zu Zinssenkungen kommt. Es war vor allem die Fantasie um die Künstliche Intelligenz (KI), die für Euphorie sorgte und insbesondere den Tech-Sektor beflügelt hat. Gerade die hohe Gewichtung der US-Tech-Aktien im S&P 500 ist es, die den Index steigen ließ, so dass dieser mit einem KGV von 21 bereits so teuer bewertet ist wie zuletzt Ende 2021.

Ein nicht zu unterschätzendes Risiko stellen daneben auch die bestehenden Liquiditätsrisiken im US-Bankensystem dar, vor denen Experten warnen. Es wird erwartet, dass die Überschussliquidität der Banken bald aufgebraucht ist, was in Folge dazu führen könnte, dass Banken die Kriterien für die Vergabe von Verbraucher- und Unternehmenskrediten verschärfen. Damit einhergehend könnte auch die Margin-Debt-Rate – also die Verschuldung in Form von Wertpapierkrediten – abnehmen, mit der auch der S&P 500 bekanntlich stark korreliert. Diese liegt den jüngsten FINRA-Daten aus Februar zu Folge – für sich betrachtet – noch rund 21 % unter dem historischen Höchststand aus Oktober 2021, mit steigender Tendenz.