Stephan Heibel | 19.10.2021 13:07
Liebe Börsenfreunde,
einen Vorteil, den mir der Heibel-Ticker gegenüber anderen Publikationen schenkt, ist die Freiheit, die Klappe zu halten, wenn ich nichts zu sagen habe. Davon mache ich in meiner aktuellen Ausgabe Gebrauch: In der vergangenen Woche war ich viel unterwegs und habe den Markt nur aus dem Augenwinkel beobachtet. Unser Portfolio war gut vorbereitet für die aktuelle Entwicklung und gravierend neue Erkenntnisse haben die vergangenen Tage nicht ergeben. Daher fasse ich mich heute kurz.
Ich zeige kurz auf, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass die Aktienmärkte von Weltuntergangsstimmung von vor zwei Wochen nun plötzlich voller Hoffnung sind. Die Entwicklung des Anlegersentiments würde ich als gesund für die Märkte bezeichnen. Erwartungsfreude ist mit niedrigen Investitionsquote untermauert.
In der vergangenen Woche ging es kräftig nach oben. Die Probleme, die noch in der Vorwoche für fallende Kurse gesorgt hatten, wurden plötzlich als „beherrschbar” betrachtet.
Vor dem Hafen von San Francisco warten 61 Containerschiffe darauf, endlich ihre Ladung löschen zu können. Eigentlich ist das eine Katastrophe. Doch nun machten Berichte die Runde, dass man im Hafen völlig entspannt war und noch nicht einmal Sonderschichten eingelegt habe. Nun wurde der Betrieb auf 24/7 umgestellt und Zuversicht macht sich breit, dass der Stau in absehbarer Zeit aufgelöst werden könne.
Der Ölpreis ist über 80 USD/Fass Brent (Nordseeöl) gesprungen und die OPEC+ unternahm bei ihrem kürzlich einberufenen Online-Treffen keine Aktivitäten, die Ölförderung zu steigern, um der Knappheit entgegen zu wirken. Doch letzte Woche kursierten nun plötzlich Berichte, dass der Ölpreis seit Jahren jährlich Mitte Oktober sein Jahreshoch erreiche, und dass die Nachfrage zum Ende des Jahres abnehmen werde.
Selbst Corona liefert positive Aspekte: blieben bis vor kurzem noch viele Menschen dem Arbeitsmarkt fern, so wird nun beobachtet, dass wieder mehr frische Arbeitskräfte dem Markt zur Verfügung stehen. Die Angst vor einer Ansteckung an einem Arbeitsplatz, die bislang noch viele potentielle Arbeitskräfte davon abgehalten hat, sich wieder um Arbeit zu bemühen, scheint abzunehmen.
Und so sind auf einmal drei wesentliche Inflationstreiber in Frage gestellt. vielleicht, so die aufkeimende Hoffnung, klappt es ja doch mit der Konjunkturerholung, die direkt in einen Nachholeffekt übergeht, der für nachhaltig deutliches Wachstum sorgt.
Seit mehreren Monaten pendeln die Aktienmärkte nun bereits seitwärts. Zwischenzeitlich kam immer wieder die Befürchtung auf, wir könnten eine Top-Bildung sehen und in eine stärkere Baisse geraten. Doch die relevanten charttechnischen Unterstützungen hielten und nun hat es den Anschein, dass die Aktienmärkte ausreichend Luft geholt haben, um gen Norden auszubrechen.
Erleichterung macht sich unter den Anlegern breit, und Erwartungsfreude auf die anstehende positive Marktphase. Da gibt es aus Sicht der Sentimentanalyse keine eklatanten Stimmungsungleichgewichte, die den Markt für die eine, oder für die andere Richtung anfällig machen würden. Entspannt wartet man auf die neue Richtung, ohne zu stark investiert zu sein.
Ich halte das für eine recht gesunde Marktverfassung. Dies schließt ein abermaliges Abtauchen zwar nicht aus, liefert aber ausreichend Argumente, um eventuelle Rückschläge für Zukäufe zu nutzen.
Die Details zur Sentiment Auswertung folgender Faktoren können Sie im vollständigen Kapitel 03 meiner aktuellen Heibel-Ticker Ausgabe finden: Anlegersentiment, Zukunftserwartung, Investitionsbereitschaft, Euwax-Sentiment der Privatanleger, Put/Call-Verhältnis der CBOE, Investitionsquote der US-Fondsmanager, Bären/Bullen-Verhältnis der US-Privatanleger sowie der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500.
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