So abhängig ist der Aktienmarkt von der Notenbankliquidität

 | 11.05.2022 09:12

Torsten Ewert hat vorgestern bereits berichtet, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell eine Erhöhung des Leitzinses um einen halben Prozentpunkt auf die neue Spanne von 0,75 % bis 1,00 % beschlossen haben. Aus meiner Sicht ist noch interessant, dass diese Entscheidung einstimmig fiel.

Auch wurde vorgestern das „Quantitative Tightening“ (QT) angesprochen, also die Straffung der Geldpolitik über Zinserhöhungen hinaus. „Im konkreten Fall bedeutet es, dass die Zentralbanken ihre Anleihebestände wieder verkaufen, um die übermäßige Liquidität aufzusaugen“, schrieb Torsten Ewert dazu.

h2 Zunächst 47,5 Milliarden, dann 95 Milliarden Dollar/h2

Die US-Notenbank (Fed) wird ihr im Rahmen des „Quantitativ Easing“ (QE) aufgebautes Anleiheportfolio zunächst um bis zu 47,5 Milliarden Dollar pro Monat reduzieren. Ab September soll das Abbau-Tempo dann auf bis zu 95 Milliarden Dollar gesteigert werden. Diese Entscheidung kann auch ein Grund dafür gewesen sein, dass die Aktienmärkte zunächst mit Kursgewinnen reagiert haben. Schließlich galt im Vorfeld ein Tempo von 95 Milliarden Dollar pro Monat als wahrscheinlich, wie ich am 8. April berichtete. Dass die Fed nun zunächst nur mit der Hälfte beginnt, war für die Aktienmärkte sicherlich eine positive Nachricht.

h2 Schon 47,5 Milliarden Dollar sind viel/h2

Aber Liquiditätsentzug ist Liquiditätsentzug. Und in der letzten Straffungsphase von Herbst 2017 bis Herbst 2019 wurden die Anleihebestände um maximal 50 Milliarden Dollar je Monat verringert. Allerdings tastete sich die Fed damals an diese Summe erst langsam heran, wie die folgende Tabelle zeigt: