Investing.com | 01.06.2022 06:14
Die Aktionäre von Snap (NYSE:SNAP) haben eine Achterbahnfahrt hinter sich. Am Donnerstag beendete die Aktie des Snapchat-Betreibers den Handel auf 14,81 USD und lag damit etwa 13 % unter dem IPO-Preis von 17 USD und 82 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 83,11 USD per 24. September letzten Jahres.
Snap wurde Anfang letzter Woche endgültig ausgekehrt, als das Unternehmen mit Sitz in Kalifornien seinen Aktionären mitteilen musste, dass es seine Gewinnprognosen nicht einhalten kann, weil Werbekunden ihre Werbebudgets kürzen - ein Zeichen für ein sich verschlechterndes makroökonomisches Umfeld.
Nach diesen schlechten Nachrichten brach die Aktie um 43 % ein, der stärkste Absturz aller Zeiten, der den Marktwert des Unternehmens auf einen Schlag um fast 16 Mrd. USD schmälerte und damit alle Gewinne der letzten fünf Jahre zunichte machte.
Diese pessimistischen Aussichten verursachten auch Kursrückgänge bei anderen Social-Media-Giganten wie Meta Platforms (NASDAQ:FB), dem Google-Eigentümer Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Twitter (NYSE:TWTR).
Der Snap-CEO Evan Spiegel kommentierte die Lage am Montag in einer Mitteilung an die Mitarbeiter des Unternehmens wie folgt:
"Wie viele Unternehmen sehen wir uns weiterhin mit steigender Inflation und steigenden Zinssätzen, Engpässen in der Lieferkette und Arbeitsunterbrechungen, Änderungen der Plattformpolitik, den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und vielem mehr konfrontiert."
In einem Filing erklärte das Unternehmen dazu folgendes:
"Wir halten es daher für wahrscheinlich, dass wir einen Umsatz und ein bereinigtes EBITDA ausweisen werden, das unter dem unteren Endes unserer Prognosespanne für das 2. Quartal 2022 liegt."
Schon die Umsatzprognose von Snap für das 2. Quartal, die ein Wachstum von 20 bis 25 % gegenüber dem Vorjahr vorsah, lag unter den Schätzungen der Analysten.
h2 Ist Snap bei diesen Kursen eine Kaufgelegenheit?/h2Der Kurseinbruch dieses Ausmaßes wirft die Frage auf, ob die Aktie nun eine Kaufgelegenheit für wachstumsorientierte Anleger ist?
Zweifellos spielte die COVID-19-Pandemie eine wichtige Rolle bei der Steigerung der Nutzerzahlen und dem Anstieg der Werbeumsätze kleinerer Social-Media-Anbieter, da Unternehmen aller Größenordnungen diese Plattformen nutzten, um Kunden zu erreichen, die zu Hause geblieben waren.
Spiegel und sein Team kanalisierten diesen Traffic-Boom zur Steigerung der Attraktivität der App für Werbekunden. Die Snapchat-App verzeichnete 332 Millionen täglich aktive Nutzer, 18 % mehr als im 1. Quartal des Vorjahres, wobei das Wachstum hauptsächlich außerhalb der USA zustande kam. Der Umsatz stieg in diesem Zeitraum um 38 % auf 1,06 Mrd. USD.
Doch der Einbruch des Snap-Aktienkurses ist nicht nur das nachvollziehbare Ergebnis makroökonomischer Kräfte wie hoher Inflation, steigender Zinsen und eines Krieges in Europa. Die Giganten der sozialen Medien sehen sich zudem mit branchenspezifischen Problemen konfrontiert, die es ihnen schwer machen werden, das zweistellige Wachstum zu erzielen, an das sich viele Anleger gewöhnt haben.
Die neuen Datenschutzregeln von Apple (NASDAQ:AAPL) verlangen, dass alle Social-Media-Player die Erlaubnis der Smartphone-Nutzer für das Tracking einholen müssen, was es für Werbetreibende schwieriger macht, ihre Werbekampagnen zu messen und zu verwalten.
Neben den Datenschutzänderungen von Apple spielt auch der Aufstieg des chinesischen Unternehmens TikTok mit 2,91 Mrd. monatlich aktiven Nutzern eine wichtige Rolle bei der Dämpfung der zukünftigen Wachstumsaussichten von Snap. Der Dienst hat weltweit Milliarden Teenies in seinen Bann gezogen, die das Kerngeschäft von Snap bilden.
Dan Suzuki (TYO:7269), der stellvertretende CEO bei Richard Bernstein Advisors, wies bei Bloomberg TV auf diese Probleme hin:
"[Die Unternehmen] müssen diese unerreichbaren, unrealistischen Erwartungen der Anleger auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Das zugrunde liegende Wachstum verlangsamt sich, während diese Unternehmen reifer und wettbewerbsfähiger werden."
Fazit zu Snap
Die Snap-Aktie befindet sich wieder auf dem Niveau, zu dem sie vor der Pandemie notierte. In Anbetracht der branchenspezifischen Probleme und der sich eintrübenden makroökonomischen Bedingungen, die sich beide negativ auf die Werbeeinnahmen des Unternehmens auswirken, dürfte die Aktie noch für eine ganze Weile auf diesem niedrigen Niveau verharren.
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