SLV warnt – das Silber wird knapp

 | 16.02.2021 19:55

Kolumne von Markus Blaschzok am 16. Februar 2021

Eine Rekordflut von Kleinanlegern hatte sich vor zwei Wochen über die sozialen Medien verabredet und koordiniert den mit physischem Silber gedeckten ETF „SLV“ gekauft. Ziel war es den Silberpreis nach oben zu treiben, um die vermeintlich große Anzahl an Leerverkäufern in einem Short-Squeeze zur Eindeckung zu zwingen und den Silberpreis so auf 1.000 US-Dollar zu treiben. Wie im ktkommentar vom 1. Februar gezeigt, ist der Silbermarkt viel größer als der Markt für kleine, vor dem Bankrott stehende Unternehmen wie GameStop (NYSE:GME) oder AMC. Bei diesen beiden Aktien gelang es der Flut von Spekulanten tatsächlich einen Short-Squeeze zu verursachen, aufgrund einer seltenen überverkauften Situation und einer Fehleinschätzung der Hedgefonds Manager. Dennoch reichte die koordinierte Kraft der Kleinanleger nicht aus, um die ausgerufenen Kursziele bei beiden Aktien zu erreichen, Gewinne wurden mitgenommen und die Front brach ein, worauf die Kurse vom Hoch wieder um 85 % einbrachen, wobei ein großer Teil der Kleinanleger sehr hohe Verluste erlitten.

Immerhin gelang es dem Flashmob nach dem Start der Aktion #silversqueeze über drei Handelstage hinweg den Silberpreis von 25,20 US-Dollar auf 30,20 US-Dollar zu treiben. Der Silber-ETF „SLV“ erfuhr in dieser Zeit die größten Zuflüsse in seiner Geschichte. Dazu wurden die Silbermünzen und Barren der Edelmetallhändler über das Wochenende hinweg ausverkauft, wobei die amerikanischen Händler sogar auf Wochen hinaus nicht mehr lieferfähig sind. Die Aufschläge für Münzen und Barren schossen nach oben und die kurzfristige Knappheit an Silbermünzen bei den Einzelhändlern wurde von diesen Gruppen als Bestätigung für die Knappheit von Silber fehlinterpretiert.

Seither werben diese Gruppen in den sozialen Medien für ein Investment in Silber, was gut ist, denn der Silberpreis ist im Vergleich zur Inflation der Geldmenge tatsächlich historisch günstig. Würde es zu einer Remonetarisierung von Silber kommen, so würde der Silberpreis womöglich wirklich binnen kurzer Zeit auf 1.000 US-Dollar ansteigen. Es ist sehr gut, dass Millionen junger Menschen durch diese Aktion auf Silber als Geldmetall, seine Geschichte und seinem günstigen Preis aufmerksam gemacht werden, da diese so ermutigt werden für die Zukunft zu sparen und vorzusorgen, sowie über das destruktive Geldmonopol nachzudenken.