Sinkende US-Raffinerieauslastung lässt die Ölpreise hängen

 | 18.10.2019 19:33

Wenn es eine Jahreszeit im Kalender gibt, von der die Öl-Bullen nur wünschen, dass sie vorbei ist, muss dies die jährliche Instandhaltungsperiode bei Raffinerien sein.

Raffinerien schließen ihre Anlagen in der Regel im Frühjahr und Herbst für Reparaturen und Aufrüstungen, was die Rohölvorräte anwachsen und die Preise sinken lässt.

In diesem Herbst hat ihre Abwesenheit das Verhältnis von Angebot und Nachfrage so stark über den Haufen geworfen, dass es den Händlern schwerfällt, realistisch einschätzen zu können, wo Rohöl- und Produktbilanzen stehen wird, wenn die Verarbeitungskapazität zum Normalniveau zurückkehrt.

John Kilduff, Gründungspartner des New Yorker Energy Hedge Fund Again Capital, meint:

“Im Ernst, sogar die Bären haben sich den Bullen bei der Frage angeschlossen: "Wann kommen diese Raffinerien zurück?"

h2 Raffinerie-Auslastung letzte Woche nur zu 83%; 'Extrem niedrig'/h2

Die Verwirrung des Marktes wird durch die Raffinerieauslastungsquoten der letzten Woche noch verstärkt, die nur knapp über 83% der Kapazität lagen, wie Daten der US-Energieinformationsagentur (EIA) vom Donnerstag zeigten. Normalerweise laufen Raffinerien während der Hauptfahrsaison im Sommer mit durchschnittlich 95% bis 98% Auslastung auf Hochtouren.

Kilduff fährt fort:

“Eine Rate von 83% ist selbst für eine Nachsaison sehr niedrig. Das habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen. “

Der Nettoeffekt einer so geringen Auslastung ist ein Anstieg der Rohölvorräte, die letzte Woche um 9,3 Millionen Fass gestiegen waren, mehr als das Dreifache der Erwartungen. Während das theoretisch die Ölpreise wie einen Stein hätte sinken und die Bären Freudentänze aufführen lassen sollen, beendeten Öl den Tag aber im Plus.