Benedikt Wachsmann | 20.10.2016 07:58
Übergeordnete Marktsituation WTI - 20.10.2016
Damit wurde auch der übergeordnete Widerstand in Form der Nackenlinie der inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation kurzfristig getriggert. Die entscheidende Hürde lag hier zuletzt bei 52,- USD und konnte im ersten Test nicht überwunden werden. In der Folge zeichnete sich eine temporäre Korrektur ab. Diese Korrektur bildete ihr Tief bei 49,37 USD aus, wodurch die Rohölsorte West Texas Intermediate weiterhin in Schlagdistanz zu den übergeordneten Widerständen blieb. Durch die positiven Nachrichten zu den US-Lagerbeständen eröffnete WTI am gestrigen Handelstag zunächst positiv und stieg im weiteren Tagesverlauf mit dem DoE-Ölmarktbericht über den übergeordneten Widerstand bei 52,- USD an. In den kommenden Tagen sollte WTI diese Bewegung fortsetzen um den Ausbruch auch nachhaltig zu bestätigen.
Dann bestehen auch gute Chancen, dass die Aufwärtsbewegung in den kommenden Wochen weiter fortgesetzt wird und WTI den nächsten Widerstand bei 62,- USD ins Visier nehmen kann. Dies gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass WTI die Marke bei 52,- USD auch auf Wochenschlusskursbasis überwinden kann. Sofern WTI bis zum Ende der Handelswoche wieder unter diese Marke zurückfällt und sich keine dynamischen Anschlusskäufe durchsetzen können, besteht das Risiko eines Fake-Breakouts.
In diesem Fall müssten Anleger die nächste Unterstützung auf Tagesbasis bei 49,60 USD im Auge behalten.
Wie oben bereits thematisiert fielen die Daten zur US-Rohöllagerhaltung in dieser Handelswoche erneut äußerst positiv aus. Nachdem im Vorfeld mit ansteigenden Lagerbeständen kalkuliert worden ist, fielen diese erneut überraschend deutlich. Damit setzt sich auch der Trend der vergangenen Handelswochen fort. Die Lagerdaten der privaten API zeigten einen Rückgang um 3,8 Mio. Barrel. Auch die Rohölvorräte in Cushing und die Destillatebestände fielen deutlich. Die Daten sprechen dafür, dass sich die hohen Lagerbestände langsam abbauen, was die Preise stützt. Die offiziellen Lagerbestände des US-Energieministeriums (EIA) gaben ein ähnliches Bild ab. Sie fielen nach Angaben der EIA um 5,247 Millionen Barrel im Vergleich zur Vorwoche. Analysten hatten im Vorfeld einen Anstieg von 2 Millionen prognostiziert. Die Benzinbestände nahmen laut EIA hingegen um 2,47 Millionen Barrel zu, nachdem sich die Lager in der vorangegangenen Woche um 1,9 Millionen geleert hatten.
Weitere unterstützende Nachrichten kamen unter der Woche aus Saudi-Arabien. Die Ölproduktion von Saudi-Arabien sank im August auf 10,63 Millionen Barrel pro Tag. Im Juli hatte die Produktion pro Tag noch 10,67 Millionen Barrel betragen. Der saudische Ölminister Khalid al-Falih sagte zudem aus, dass sich der Beginn eines Aufwärtszyklus bei den Rohölpreisen andeute. Sofern sich der bullishe Ausbruch aus der iSKS-Formation im weiteren Wochenverlauf bestätigt, lässt sich diese Aussage unter charttechnischen Aspekten nur bestätigen.
Als ebenso preisunterstützend ist der starke Rückgang der chinesischen Rohölproduktion zu qualifizieren. Diese sind im September laut Nationaler Statistikbehörde um knapp 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,89 Millionen Barrel pro Tag gesunken.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen Widerstände
51,45 USD 52,00 USD
51,05 USD 52,25 USD
50,15 USD 53,50 USD
49,75 USD 55,35 USD
49,60 USD 62,00 USD
Ausblick für den WTI:
Im gestrigen Tagesverlauf hat WTI die kurzfristige Korrektur in Form einer Dreiecksformation bullish getriggert. Zunächst erfolgte eine positive Handelseröffnung nachdem die API-Lagerbestände nach US-Börsenschluss veröffentlicht wurden und positiv ausfielen.
Von diesem Szenario müssten Anleger sich erst unterhalb von 49,72 USD verabschieden und wieder fallende Notierungen in den Handelsplan einbeziehen. Hierbei dürfte die 50er-EMA ins Blickfeld genommen werden.
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