Dmytro Spilka | 20.02.2023 13:21
Tech-Aktien (NYSE:XLK) haben im Jahr 2022 stark gelitten. Der iShares S&P 500 Information Technology Sector UCITS ETF (ETR:QDVE) liegt am 18. Februar 2023 bei 17,50 USD, was einem Verlust von mehr als 10% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Dieser Artikel untersucht, ob sich Aktien kaufen im Jahr 2023 wieder lohnt. Jetzt, da sich in Deutschland und Europa eine große Rezession abzeichnet, liegt der Fokus auf Blue-Chip-Aktien, die sich nach der Covid-19-Pandemie zunächst sehr gut entwickelt haben.
(Abbildung: Financial Times)
h3 Wie verändert sich das Anlageumfeld während der Rezession?/h3Um das derzeitige Anlageumfeld besser zu verstehen, lohnt sich der Blick auf den Aktien- und Konjunkturzyklus. Investoren tendieren im Allgemeinen dazu, prozyklisch zu handeln, was bedeutet, dass während des Aufschwungs Aktien gekauft und während des Abschwungs Aktien verkauft werden.
Häufig verläuft der Aktienzyklus dem Konjunkturzyklus voraus, da steigende Zinsen die Nachfrage nach Aktien schmälern. Dementsprechend neigen Investoren dazu, sich auf sichere Anlagen zu beschränken, wie beispielsweise Staatsanleihen oder Gold. Das kann bedeuten, dass riskantere Anlagen wie Aktien weniger Nachfrage erfahren und sinken können.
Die folgende Abbildung verdeutlicht den Zusammenhang.
(Abbildung: RBC GAM)
h3 Wie reagieren die Zentralbanken?/h3Ob Anleger momentan auf Kurssteigerungen hoffen können, hängt maßgeblich vom Verhalten der Zentralbanken ab. Während der Rezession neigen Zentralbanken im Normalfall dazu, die Zinssätze zu senken, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Dies würde auch Anlagen wie Anleihen und Sparbücher weniger attraktiv für Anleger machen, die sich infolgedessen wieder vielversprechenden Aktien zuwenden würden.
Shanna Strauss-Frank, stellvertretende Vertriebsleiterin bei Freedom Finance Deutschland, sagt hierzu Folgendes: „Schnell wachsende Technologieunternehmen wie FAANG leiden unter höheren Zinssätzen, da ihre Aktien in Erwartung auf höhere Renditen in der Zukunft gehandelt werden – ein Risiko, das Anleger in einem turbulenten Wirtschaftsumfeld und bei einem starken Dollar, der die Exporte beeinträchtigt, im Allgemeinen nicht eingehen möchten. Erhöhte Volatilität und Korrekturen schaffen jedoch solide Gelegenheiten für langfristige Anleger, da diese Unternehmen weiterhin führend in ihren Märkten sind und auch die Wachstumsaussichten positiv ausfallen. Die Berichte der FAANG-Unternehmen spiegeln das derzeit herausfordernde makroökonomische Umfeld angesichts der anhaltenden Straffung der Geldpolitik durch die Fed wider. Anleger sollten auf eine merkliche Änderung des Tons der Fed in Bezug auf die Zinssätze warten, um in dieses Segment einzusteigen.“
h3 Wie lange müssen sich Anleger noch gedulden?/h3Die vorherigen Abschnitte machen deutlich: Der Rückgang der Tech-Aktien im Jahr 2022 ist zum Großteil darauf zurückzuführen, dass die Federal Reserve die Zinssätze erhöht hat. Die EZB fährt aufgrund der derzeitigen Inflation ebenfalls einen strafferen Kurs. Hierdurch sind die Anleger weniger bereit, in die Märkte zu investieren, was die Abwärtsspirale weiter befeuert.
Die Frage stellt sich, wie lange der Einbruch noch andauert und wann Anleger wieder an die Märkte kommen. Die bevorstehende Rezession ist hierbei eine schlechte Nachricht, denn um die Eingangsfrage zu beantworten: Tech-Aktien sind alles andere als rezessionsresistent.
Dies lässt sich bereits aus der Vergangenheit ableiten: Technologieaktien schneiden generell bei einer Rezession schlecht, was zu Entlassungen führt, während Anleger nach anderen Wertanlagen Ausschau halten.
Die Fed geht davon aus, dass die Zinsen bis Ende 2023 weiter angehoben und bis mindestens 2024 stabil gehalten werden. FAANG – Facebook (bzw. Meta (NASDAQ:META)), Amazon (NASDAQ:AMZN), Apple (NASDAQ:AAPL), Netflix (NASDAQ:NFLX) und Google (bzw. Alphabet (NASDAQ:GOOGL)) – sind daher zum jetzigen Zeitpunkt keine guten Anlageformen, zumindest nicht aus kurzfristiger Sicht.
h3 Die Rezession als Chance nutzen/h3Das Marktumfeld im Jahr 2023 ist geprägt von einem Rückgang der Wirtschaft, dem sich auch Blue-Chip-Unternehmen nicht entziehen können. Dennoch können Anleger profitieren, wenn der Fokus nicht kurzfristig, sondern auf eine langfristige Gewinnmaximierung abzielt. Denn FAANG- und weitere Blue-Chip-Unternehmen sind nach wie vor Marktführer und müssen derzeit lediglich mit einem turbulenten Umfeld kämpfen.
Somit haben Anleger die Möglichkeit, hohe Gewinne zu erzielen, wenn sie sich langfristig für starke Unternehmen entscheiden, die aufgrund der äußeren Marktbedingungen derzeit einen geringen Marktwert aufweisen. FAANG stellen hierbei nur einige von vielen Beispielen dar.
Anlegern wird daher angeraten, langfristig zu denken und das eigene Portfolio anhand der neuen Marktrealität auszurichten. Wer mittel- bis langfristig in derzeit schlecht bewertete High-Performer investiert, hat sehr gute Chancen, vom Aufschwung im kommenden Jahr zu profitieren.
h3 Fazit: Ein diversifiziertes Portfolio ist der beste Rezessionsschutz/h3Die vorausgehende Diskussion macht deutlich: Trotz drohender Rezession können Anleger auch in Krisenzeiten profitieren, wenn die Chancen richtig genutzt werden. Viele Unternehmen mit hohem Renditepotenzial verzeichnen aufgrund äußerer Marktbedingungen geringere Kurswerte. Dies können sich Anleger zunutze machen, um im Jahr 2024 und darüber hinaus zu profitieren.
Welche Tech-Unternehmen eignen sich momentan für eine Investition? Wenn folgende Fragen mit einem „Ja“ beantwortet werden können, stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Unternehmen nur kurzfristig niedrige Kurswerte aufweist.
Hier lohnt sich der genaue Blick auf die Geschäftszahlen. Natürlich spricht in diesen Zeiten auch nichts dagegen, das Portfolio mit Anlageformen wie Gold oder Staatsanleihen zu erweitern, um ein möglichst ausgewogenes Portfolio zu schaffen, das sowohl gegen die Rezession schützt als auch langfristiges Wachstumspotenzial liefert.
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