Investing.com | 17.10.2023 07:34
Wie hat sich der Aktienmarkt in diesem Jahr bisher geschlagen?
Das kommt darauf an, welchen Index man betrachtet. Wenn wir über den Nasdaq sprechen, sieht alles gut aus, denn dieser Index ist seit Jahresbeginn um 37 % gestiegen. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch ein ganz anderes Bild.
Ein Vergleich zwischen dem S&P 500 Equal Weight ETF (NYSE:RSP) und dem nach Marktkapitalisierung gewichteten S&P 500 ist der beste Beweis. Danach bewegt sich der Markt auf die Tiefststände von 2020 zu.
Die so genannten "Glorreichen 7" - Apple (NASDAQ:AAPL), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Nvidia (NASDAQ:NVDA), Alphabet (NASDAQ: GOOGL), Meta (NASDAQ:META), Amazon (NASDAQ:AMZN) und Tesla (NASDAQ:TSLA) - haben den Großteil der positiven Entwicklung des S&P 500 in diesem Jahr getragen.
Die folgende Abbildung vergleicht den Russell 1000 mit dem Russell 2000 Small-Cap.
Nach einer mehr als zwei Jahrzehnte andauernden Konsolidierungsphase hat sich die Waage in den letzten zwei Jahren zugunsten der Large Caps verschoben. Wenn sich dieser Trend aus dem letzten Jahr fortsetzt, ist es gut möglich, dass wir in naher Zukunft eine robustere Performance von den üblichen Namen wie Google, Meta, Nvidia und anderen der oben genannten Unternehmen sehen werden.
In den letzten Jahrzehnten haben Apple und andere Technologiegiganten massiv in Forschung und Entwicklung investiert. Das ist wichtig, weil Technologien wie künstliche Intelligenz immer mehr in unser tägliches Leben eindringen. Die Grafik von Visual Capitalist veranschaulicht die enormen Ausgaben der zehn größten an der Nasdaq notierten Unternehmen: Allein im Jahr 2022 investierten sie mehr als 200 Milliarden US-Dollar!
Quelle: StockAnalysis
Neben den großen Playern investieren zahlreiche Unternehmen verstärkt in Forschung und Entwicklung, um in der sich ständig wandelnden Technologielandschaft wettbewerbsfähig zu bleiben. So hat beispielsweise der größte chinesische Elektroautohersteller BYD (OTC:BYDDY) sein Investitionsbudget im vergangenen Jahr um eindrucksvolle 133 % erhöht.
h2 Sind Streaming-Aktien derzeit unterbewertet?/h2Ein weiterer aufstrebender Sektor, der für Investoren interessant sein könnte, ist Streaming. Das hat viel mit dem technologischen Fortschritt zu tun, der zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden ist. Denken Sie nur daran, welchen Weg wir zurückgelegt haben - von einigen wenigen Kabelfernsehkanälen bis hin zu der großen Auswahl, die uns heute zur Verfügung steht.
Das Streaming von Filmen oder Serien im normalen Fernsehen ist aufgrund der endlosen Werbung oft mit unerwünschten Zeiträubern durchsetzt. Auch die Ära der Blockbuster-Shops, in denen man hoffte, eine Kopie des gewünschten Films ausleihen zu können, ist noch nicht lange her. Heute stehen uns eine Vielzahl von Streaming-Plattformen mit Hunderten von Serien und Filmen zur Verfügung. Wir können jede Staffel unserer Lieblingsserie auf unserem Smart-TV, iPad, Desktop oder iPhone genießen, mit einem Klick abrufen und beliebig oft wiederholen.
Streaming-Plattformen setzen auf werbefreie Abonnements, obwohl die durchschnittlichen Kosten im nächsten Jahr um fast 25 % steigen werden. Firmen wie Disney (NYSE:DIS) und Netflix (NASDAQ:NFLX) haben überraschenderweise herausgefunden, dass werbefinanzierte Versionen sogar mehr Einnahmen pro Nutzer generieren als werbefreie Premium-Versionen. Dieser Preisanstieg ist auf die wachsenden Zuschauerzahlen bei Streaming-Diensten zurückzuführen, die in den letzten Monaten in den USA um 38,7 % gestiegen sind, während die Nachfrage nach traditionellen TV-Kanälen erstmals unter 50 % gefallen ist.
In Italien werden bis 2022 72 % aller Fernsehnutzer mindestens einmal Streaming-Inhalte gesehen haben, und fast die Hälfte von ihnen verbringt täglich bis zu zwei Stunden damit, ihre Lieblingsserien auf diesen Plattformen zu sehen. Der Streaming-Gigant Netflix hat begonnen, gegen das Teilen von Passwörtern vorzugehen, weshalb sich viele Filmfans für höhere Monatsabonnements entscheiden, anstatt ihre Konten zu teilen.
David Zaslav, CEO von Warner Bros. Discovery (NASDAQ:WBD), ist der Meinung, dass die meisten Streaming-Dienste angesichts der hohen Investitionen in Inhalte unterbewertet sind. Ob der Markt das genauso sieht, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist mit einer Zunahme der werbefinanzierten Angebote der Plattformen und mit Preiserhöhungen für deren werbefreie Versionen zu rechnen, alles mit dem Ziel, die Umsätze zu steigern.
h2 Kursrückgang bei Disney- und Netflix-Aktien - eine Einstiegschance?/h2Einige der besten Renditen folgen häufig auf Schwächephasen. Unternehmen wie Netflix, das derzeit 48 % unter seinem Allzeithoch notiert, und Disney, das um 55 % gefallen ist und um die wichtige Marke von 84 US-Dollar gehandelt wird, könnten in diesen niedrigeren Preiszonen attraktive langfristige Anlagechancen bieten.
Fazit
Das durchschnittliche Kursziel, das die Analysten für beide Aktien angeben, deutet auf ein Kurspotenzial von 30 % gegenüber dem aktuellen Kurs hin - offenbar halten sie die Aktien für unterbewertet. Ein noch positiveres Bild ergibt sich, wenn man den fairen Wert von InvestingPro heranzieht: Demnach hat Netflix mit einem Kursziel von 493 US-Dollar ein Aufwärtspotenzial von 38 %, Disney kommt immerhin noch auf 30 % auf 109 US-Dollar.
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