Sind es nur Verkäufe zum Quartalsende – oder steckt mehr dahinter?

 | 28.03.2018 14:10

Von Kathy Lien, Geschäftsführerin Devisenstrategie bei BK Asset Management. Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'Is it Quarter-End Selling – Or Worse?' am 27. März. 2018 auf Investing.com.

Am Dienstag gab es eine Kehrtwende an den Finanzmärkten, als Aktien, Devisen und Anleiherenditen alle während der letzten beiden Handelsstunden in New York in den freien Fall übergingen. Der Dow Jones Industrial Average war zuvor am Handelstag um mehr als 240 Punkte gestiegen, bevor er alle seine Gewinne wieder aufgab und die Sitzung über 300 Punkte im Minus beendete. Prozentual fielen die Verluste beim NASDAQ mit 3% und beim S&P 500 mit 1,7% sogar noch höher aus. Wir können die Bewegung verschiedenen Faktoren zuschreiben, aber die Abruptheit des Ausverkaufs legt nahe, dass er durch die Liquidation von Positionen verursacht wurde. Keine Nachrichten sollten eine gute Nachricht sein und Devisen sollten nicht so stark gefallen sein, wie sie es am Dienstag taten.

Hier in den Vereinigten Staaten ist das Monatsende und das Quartalsende gekommen und in Japan ist das auch das Ende des Fiskaljahres, an dem es zu vielen Berichtigungen von Investments kommen kann. Schlechte Meldungen aus dem Technologiesektor und schwächere US-Konjunkturdaten haben auch zum Einbruch beigetragen. Das Verbrauchervertrauen ist dem jüngsten Report vom Conference Board nach zum ersten Mal in diesem Jahr schlechter geworden und die Industrieproduktion in der Region um Richmond, von der eine Zunahme erwartet worden war, ist stattdessen im März gesunken. Wenn man voraus blickt, dann sieht der USD/JPY Kurs einem nochmaligen Absinken unter 105 entgegen und wir denken, das könnte durchaus passieren. Die Revisionen zum Q4 BIP werden am Mittwoch erscheinen, zusammen mit den sich in Schwebe befindlichen Hausverkäufen und während bessere Daten dem Dollar einen Schub geben könnten, sind diese Berichte nicht wichtig genug, um die Stimmung am Markt umschwenken zu lassen, die in dieser Woche die Triebfeder hinter den Kursbewegungen war.

Der australische Dollar geriet voll in den Sog der Verkäufe und verlor fast 1% an Wert gegenüber dem US-Dollar und dem japanischen Yen. In der Nacht vom Montag gab es keine Daten und auch für Dienstagabend wird nichts erwartet, aber die Währung kam wegen der Risikoaversion und tieferen Rohstoffpreisen unter die Räder. Chinas Probleme haben auch den größten Einfluss auf Australien, sodass es nicht als Überraschung kommt, dass die Währung, die nicht von der Schwäche des US-Dollars profitieren konnte, sich gegenüber der US-Währung in der Nähe eines Dreimonatstiefs befindet.

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Der neuseeländische Dollar zog sich nach dem Ausbruch am Montag ebenfalls zurück und während er über der 20-Tagelinie bleibt, könnte weitere Risikoscheue den Wechselkurs runter auf 0,72 US-Cent bringen. Am Dienstagabend wird es aus Neuseeland Zahlen zum Geschäftsklima geben.

Von allen Leitwährungen schlug sich der kanadische Dollar noch am besten, auch wenn selbst er nicht immun gegen die Risikoaversion im Markt war. Die Währung blieb unbeeinflusst von einem 1,4 prozentigen Rückgang des Ölpreises, als der Anstieg des USD/CAD Kurses nicht über 1,29 führte. Allerdings, eine erhebliche Bewegung über dieses Niveau könnte den Weg für eine Rallye Richtung 1,30 ebnen.

Das schwächer als erwartet ausgefallene Verbrauchervertrauen aus der Eurozone und vorsichtige Kommentare aus der EZB haben den EUR/USD Kurs davon abgehalten, über 1,25 auszubrechen. Am Dienstagmorgen sagte EZB Liikanen, dass die Notenbank Geduld bei der Abschaffung des Stimulus an den Tag legen sollte, während Ewald Nowotny, ebenfalls von der Bank, meinte, die Wertpapierkäufe sollten in kleinen Schritten verringert werden. Während alle von einem Abwickeln des Stimulusprogramms reden, lässt die Kombination aus schwächeren Daten und vorsichtiger Rhetorik die Investoren nach anderen Gelegenheiten Ausschau halten. Bedenkt man dies, dann hat der EUR/USD ziemlich starke Unterstützung bei 1,2340.

Das Pfund auf der anderen Seite, wurde zum Auftakt des New Yorker Handels aggressiv verkauft, erholte sich aber bei Handelsschluss in London und konsolidierte sich am Rest des Tages, unbeirrt von der Volatilität an den US-Aktienmärkten. Der Zeitpunkt des Einbruchs und der Rückbewegung legt nahe, dass hinter der Bewegung nicht mehr als die üblichen Geldflüsse am Ende eines Monats und Quartals standen. Im Anbetracht dessen könnten der EUR/GBP Kurs, der den Tag entfernt von seinen Höchstständen beendete, vor einer weiteren Abwärtsbewegung stehen.

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