Sind Aktien überbewertet? Die Anleiherenditen sagen Ja

 | 25.03.2022 14:06

Die Anleiherenditen sind über das gesamte Laufzeitspektrum hinweg steil nach oben geschossen, an den Rändern zeichnet sich sogar eine Inversion ab. Obwohl die Renditen der Anleihen in die Höhe schnellen und vielleicht sogar auf nicht ganz so rosige Wirtschaftsaussichten hindeuten, ist der S&P 500 wieder gestiegen. Das ist insofern ungewöhnlich, als sich die Dividendenrendite des S&P 500 gegen den Trend auf dem Anleihemarkt nach unten bewegt.

In der Vergangenheit bestand eine erhebliche Differenz zwischen der Dividendenrendite des S&P 500 und dem 10-jährigen Zinssatz für Staatsanleihen. In den letzten 10 Jahren bewegte sich der Spread zwischen der Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen und der S&P-Rendite im Durchschnitt bei etwa 10 Basispunkten (bps). In den letzten Tagen hat sich diese Spanne auf rund 97 Basispunkte ausgeweitet und liegt damit am oberen Rand der historischen Spanne.

Die Standardabweichung zum historischen Durchschnitt beträgt nun etwa 60 Basispunkte, was den Spread in einen Bereich von -0,5 Basispunkten und 0,70 Basispunkten bringt. Aktuell liegt der Spread mehr als eine Standardabweichung über diesem historischen Korridor. In der Regel führt eine derartige Ausweitung des Spreads schließlich zu einer Kontraktion.

h2 Spread weitet sich aus/h2

Der große Spread führt in der Regel auch dazu, dass die Märkte eine Konsolidierungs- oder Abwärtsphase durchlaufen, wie dies von 2014 bis 2016 und während eines Großteils des Jahres 2018 der Fall war. Auch hier zeigen sich die Parallelen zwischen dem heutigen Markt und dem in den beiden vorgenannten Zeiträumen.