Silver Institute Studie sieht erstmals seit 2015 Angebotslücke bei Silber

 | 24.11.2021 09:31

Das Silver Institute sieht zum ersten Mal seit 2015  eine Angebotslücke auf dem Silbermarkt. Die Nachfrage übersteigt das Angebot einer neuen Studie zufolge um 7 Millionen Feinunzen. Ursächlich sind u.a. eine Rekordnachfrage aus der Industrie und wieder ansteigendes Interesse von Investoren. Der Silberpreis zeigt sich in den letzten Monaten eher impulslos – könnte aber am Ende einer Konsolidierung stehen.

Das Silver Institute hat die Studie „2021 Interim Silver Market Review“ am 17. November 2021 veröffentlicht. Das 31-seitige Papier durchleuchtet verschiedene Aspekte des globalen Silbermarktes. Unter anderem werden das aggregierte Angebot und die aggregierte Nachfrage für 2021 geschätzt.

h2 Steigende Nachfrage nach Silber durch Industrie und Indien/h2

Die Studie konstatiert eine steigende Nachfrage. Die Gesamtnachfrage aus allen Sektoren wird für das Jahr 2021 auf 1.029 Millionen Feinunzen geschätzt. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg gegenüber 2021, als die Nachfrage mit 892 Millionen Feinunzen deutlich geringer ausfiel. Damit wird der Prognose zufolge erstmals seit dem Jahr 2015 wieder die Marke von 1 Mrd. Feinunzen geknackt.

Der Anstieg der Silbernachfrage geht auf verschiedene Ursachen zurück. Auffällig ist die stark steigende Nachfrage durch indische Importeure in den letzten Monaten. In der Zeit von Januar bis Juli lagen die indischen Importe deutlich unter dem Vorjahresniveau und auch unter dem fünfjährigen Durchschnitt. Im Spätsommer setzte eine Trendwende ein: Die Importe aus Indien vervielfachten sich von weniger als 1 Millionen Feinunzen im Juli auf rund 30 Millionen Feinunzen im September. Dieser Wert lag nicht nur um ein Vielfaches höher als die Nachfrage im Vorjahr, sondern auch weit über dem langjährigen Durchschnitt.

h2 Höhere Silbernachfrage durch Industrie und Investoren/h2

Den Anstieg von 892 auf 1.029 Millionen Feinunzen führt das Silver Institute auf eine höhere Nachfrage aus verschiedenen Bereichen zurück. 63,6 Millionen zusätzliche Feinunzen werden in Form von physischen Investments nachgefragt. Die Nachfrage aus der Industrie steigt um 37,5 Millionen Feinunzen. Durch mehr Nachfrage nach Schmuck und Silberware steigt die globale Silbernachfrage um 34,8 Millionen Feinunzen.

Die Nachfrage nach physischen Investments in Form von Silberbarren- und Münzen steigt seit 2020 nach einem mehrjährigen Seitwärtstrend wieder deutlich. Das Interesse ist dabei nicht nur in den USA und Indien, sondern auch global wieder deutlich im Aufwind.

h2 Silberangebot steigt auf 1.022 Millionen Feinunzen: Neue Silberlücke/h2
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Auch mit dem globalen Angebot befasst sich die Studie des Silver Institutes. Dieses wird demnach im laufenden Jahr auf 1.022 Millionen Feinunzen steigen  – nach 972 Millionen Feinunzen im vergangenen Jahr. Gab es 2020 somit noch einen Angebotsüberhang von 80 Millionen Unzen, ergibt sich für 2021 ein Nachfrageüberhang („Silberlücke“) von 7 Millionen Unzen. Das steigende Angebot resultiert vor allem aus einer höheren Minenproduktion und mehr Zufluss durch die Aufbereitung von Schrott.

Ein Nachfrageüberhang begünstigt den Silberpreis tendenziell. So erreichte der Kurs des Edelmetalls im Jahr 2011 Höchstwerte von mehr als 40 USD. Auch damals überstieg die Nachfrage das Angebot deutlich. Zwingend ist ein solcher Kursanstieg allerdings nicht. 2013 etwa gab es eine ähnliche große Silberlücke wie 2011. Der Kurs setzte seinen damaligen Abwärtstrend jedoch unvermindert fort.

Der Silberpreis steigt seit einigen Monaten auch wenn es temporär immer wieder zu Rücksetzern kommt. Wurde Ende September eine Feinunze zeitweise für knapp über 21 USD gehandelt, stieg der Kurs im November bis über 25 USD. Aktuell notieren die Kurse um 23,60 USD Mehrere technische Analysten wiesen zuletzt darauf hin, dass der Markt möglicherweise am Ende einer Konsolidierungsphase stehe.

Das Nachfragepotenzial bleibt aufgrund der inflationären Dynamik in vielen Industrieländern groß. So erreichte die Inflation in den USA zuletzt mehr als 6 % – ein Wert, der für November auch in Deutschland erwartet wird.

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