Silberpreis: Sind 14% in einem Monat genug?

 | 04.07.2014 11:00

Spekulative Short-Positionen erreichten Anfang Juni zuerst ein Rekordniveau, reduzierten sich dann aber so schnell wie nie zuvor und verhalfen somit den Silberpreisen zu einem Auftrieb…

Der Silberpreis erreichte am Mittwoch den höchsten Stand der letzten 15 Wochen, schreibt Adrian Ash von BullionVault. Seit dem Einbruch Ende Mai auf eines der niedrigsten Niveaus in den vergangen vier Jahren, legte Silber um 14,1% zu.

Gibt es noch mehr Treibstoff für weitere kurzfristige Gewinne?

Der Sommer ist erfahrungsmäßig recht unspektakulär für die Gold- und demnach auch für die Silberpreise. Betrachtet man die letzten 45 Jahre, so haben sich die Preise zwischen Juni und August durchschnittlich weniger als in anderen 3-monatigen Zeiträumen bewegt. Aber in 2014 haben sich bislang sowohl Gold als auch Silber dieser saisonalen Flaute entzogen. Gold gewann gegenüber dem Dollarpreis 6% dazu, bei Silber ist die Steigerung sogar mehr als doppelt so groß.

Bei Silber waren auf jeden Fall die Short-Positionen der unmittelbare Grund für den Anstieg. Anfang letzten Monats erreichten die Wetten von Hedgefonds und anderen Spekulanten gegen Silber ein Allzeithoch. Die Vermutung lag nahe, dass das für die Leerverkäufer von Silber schlecht ausgehen könnte, falls die Preise steigen.

Aber abgesehen vom Derivatehandel war im Juni die Nachfrage nach Silber eigentlich recht gering. So blieben beispielsweise die Edelmetallbestände von BullionVault-Benutzern im letzten Monat gleich, nachdem sie zuvor im Mai noch fast kometenhaft angestiegen waren. Offensichtlich entschieden mehr Anleger, Gewinne mitzunehmen, während Silber die 19 USD-, 20 USD und schließlich auch noch die 21 USD-Marke durchbrach, als ihre Bestände aufzustocken.

Durch den Auftrieb von Gold und Silber wurden all die Händler von „heißem Geld“, die wie besessen gegen Edelmetall wetteten, schwer getroffen… woraufhin sie alle die entgegengesetzte Position einnahmen – und auch das in einem Rekordtempo.

Die Frage, die sich für Investoren nun stellt, ist, ob noch genug Geld übrig ist, um nun noch durch kurzfristige bullische Wetten zu profitieren.