Silber springt um 10 % – Rezession und schon zucken die Notenbanken

 | 02.08.2022 11:43

Auf den Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwochabend folgte eine Rallye am Edelmetallmarkt mit einem Anstieg des Goldpreises um 2,4 % auf 1.766 US-Dollar. Der Silberpreis, der zuvor um 9 US-Dollar auf ein 2-Jahrestief bei 18 US-Dollar gefallen war, sprang seit der Notenbanksitzung um 2,13 US-Dollar oder 10 % nach oben. Da Silber am Terminmarkt bereits so stark überverkauft war wie zuletzt Mitte 2019, war es fast offensichtlich, dass es nach dem starken Preiseinbruch seit Anfang April zu einer Gegenbewegung in einem Short-Squeeze Richtung 21 US-Dollar kommen würde. Die Mehrheit der Spekulanten am Terminmarkt hatte Mitte Juli bereits auf einen weiter fallenden Silberpreis gewettet, was das bärische Sentiment widerspiegelte.

Während ich mit meinen Abonnenten den erfolgreichen Short-Trade bis 18 US-Dollar bei Silber und 1.700 US-Dollar bei Gold feierte, erreichten mich einige Anrufe von unbekannten Investoren, die fürchteten Gold, Silber, sowie die Minenaktien würden „nun ins Bodenlose fallen, wie man überall lesen könne.“ Die Stimmung war offensichtlich am Boden und es ist typisch, dass an Hochpunkten die Masse der Investoren und Trader extrem bullisch und an Tiefpunkten diametral gegensätzlich pessimistisch und panisch ist.

Wir setzen hingegen mit einer ersten Long-Position antizyklisch erneut einen Fuß in den Markt und der Ausbruch aus dem Dreieck bot die Chance prozyklisch weitere Positionen im Markt zu platzieren. Im Bereich bei 21 US-Dollar-22 US-Dollar liegt ein starker Widerstand und die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Tief bei 18 US-Dollar noch einmal angelaufen wird oder ob eine Änderung in der Geldpolitik den Edelmetallpreisen weiteren Auftrieb geben kann und wir Mitte Juli bereits das Tief bei Gold und Silber sahen.