Stockstreet GmbH | 19.11.2016 08:44
Bereits Mitte Oktober hatte ich gewarnt, dass der Aufwärtstrend bei Silber zur Disposition stehen könnte. Schon damals notierte das Edelmetall relativ schwach, von der Aufwärtsdynamik des ersten Halbjahres war nichts mehr zu sehen. Mittlerweile wurden die negativen Signale bestätigt: Silber hat die maßgebliche Trendlinie nach unten verlassen.
US-Präsidentschaftswahl sorgt für Turbulenzen
Die internationalen Märkte wurden in den vergangenen Wochen kräftig durchgeschüttelt. Rund um den Globus sorgte der unerwartete Ausgang der US-Präsidentschaftswahl für erhebliche Schwankungen. Besonders die Edelmetalle gerieten unter Verkaufsdruck. Hintergrund: Es zeichnet sich ab, dass die Phase der extrem niedrigen Zinsen möglicherweise früher ausläuft, als es bislang vom Markt erwartet wurde. Der zukünftige US-Präsident kritisierte die expansive Geldpolitik der US-Notenbank mehrmals und steuert damit auf einen Konflikt mit der Fed-Chefin Janet Yellen zu.
Die ersten Auswirkungen sind bereits sichtbar: Die amerikanischen Zinssätze am langen Ende stiegen in der vergangenen Woche deutlich. Die kurzfristigen Zinsen, welche von der Notenbank vorgegeben werden, verharren bislang bei rund 0,5 Prozent. Zum Dezember-Termin sollte jedoch auch hier ein kleiner Anstieg folgen.
Edelmetalle unter heftigem Verkaufsdruck
Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Edelmetalle auf der Verkaufsliste der internationalen Investoren standen. Generell werden Edelmetalle bei steigenden Zinsen weniger attraktiv, da die Opportunitätskosten anziehen. Ein Blick auf die Charttechnik zeigt schnell, dass hier bereits viel Porzellan zerbrochen wurde (siehe Abbildung). Aktuell kostet eine Feinunze Silber weniger als 17 US-Dollar.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Silbers seit Anfang 2016 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Bei Silber wurde der maßgebliche Aufwärtstrend gebrochen. Die wichtige Chartlinie, welche momentan im Bereich von 17,60 US-Dollar verläuft, wurde vor wenigen Tagen nach Süden verlassen. Zuvor wurde bereits die Unterstützung bei 17,85 Dollar gebrochen. Damit trüben sich die Aussichten für das Edelmetall nachhaltig ein.
Kurzfristig dürfte nach dem heftigen Kursrutsch eine kleine Erholung anstehen, mittelfristig sind dagegen sinkende Notierungen wahrscheinlich. Als erstes Ziel gilt das Niveau von 16 Dollar, wo die nächste Unterstützung verläuft. Langfristig gesehen könnte auch das Verlaufstief bei 13,65 Dollar wieder auf den Plan gerufen werden.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski
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