Showdown im Handelsstreit

 | 10.05.2019 11:11

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1229 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1174 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,72. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123,21. EUR-CHF oszilliert bei1,13891.

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China erreicht heute einen seiner Höhepunkte. Fest steht, dass mit Beginn des heutigen Tages die USA weitere Zölle in Höhe von 25 % auf chinesische Produkte im Wert von 200 Mrd. USD in Kraft gesetzt haben. Chinesische Gegenmaßnahmen sind angekündigt. Fest steht aber auch, dass für die bisher schon entsendeten Waren noch ein rechtlicher Bestandsschutz gilt. Erst die Waren, die am heutigen Tag verschifft werden, sind von den neuen Zöllen betroffen. Damit verbleibt sollten die Verhandlungen scheitern ein Zeitfenster von 2-3 Wochen, um zu einer Einigung zu kommen.

Die Chancen, dass es an diesem Wochenende zu einer Einigung kommt, haben sich verschlechtert. Beide Seiten testen die Schmerzgrenze der anderen Seite aus. Trotzdem erwarten wir am Ende der Verhandlungen eine Einigung. Wenn nicht heute, dann in den nächsten Wochen. Zu viel steht für beide Seiten auf dem Spiel. US-Präsident Trump kann sich ein Jahr vor der nächsten Präsidentschaftswahl keine große Eskalation leisten. Dass die USA aus einer Position der Stärke verhandeln, ist ein Bluff. Das BIP der USA sah im ersten Quartal mit 3,2 % fantastisch aus. Ein Blick auf die bei nur + 1,4 % liegenden Nettoeinkäufe (also abzüglich Lagerhaltung!) der inländischen Wirtschaftssubjekte zeigt eine Lücke in der Entwicklung auf, die geschlossen werden will.