SEK-Gewinne nach CPI-Daten, EUR/CHF im Gefahrenbereich

 | 11.11.2014 13:38

Die ruhige europäische Handelssitzung wurde durch eine SEK-Rallye aufgeschreckt, da die schwedischen Inflationszahlen eine positive Überraschung gebracht hatten. Die Riksbank veröffentlichte ihr Sitzungsprotokoll vom 28. Oktober und hat aufgrund des makroökonomischen Umfeldes mehr monetäre Anreize angedeutet. Auf der Tagesordnung standen das langsame Wachstum in der Eurozone und die niedrige Inflation im Ausland.

In der Schweiz führt der Abwärtsdruck auf den EUR/CHF zu stärkeren Spekulationen um eine SNB-Intervention. Der EUR/CHF handelt bisher in dem engen Handelsbereich von 1,20230/1,20312. Wir sind auf eine Intervention der SNB vorbereitet, falls die Spannungen um den Boden bei 1,20 nicht nachlassen sollten. Einige Markteilnehmer setzen auf EUR-Käufe, wohingegen die Zinssatz-Futures negative Zinssätze einpreisen.

Die angestiegenen Inflationszahlen für den Oktober verleihen dem SEK eine Atempause

Die schwedische Inflation für Oktober hat positiv überrascht. Der CPI verbesserte sich auf Monatsbasis bis Oktober unerwartet auf 0,1% (gegenüber -0,1% erwartet & 0,2% zuletzt), die jährliche CPI-Kontraktion verlangsamte sich auf -0,1% (gegenüber -0,2% im Jahresvergleich erwartet & - 0,4% im Jahresvergleich vorher).

Auf ihrer Sitzung am 28. Oktober hatte die Riksbank überraschenderweise ihren Repo-Satz um aggressive 25 Basispunkte auf 0% gesenkt. Das Protokoll der Sitzung zeigte, dass die schwedischen Banker "Möglichkeiten wie andere Zentralbanken" in Betracht ziehen, "um weitere Maßnahmen zur Erhöhung von monetären Anreizen zu ergreifen." Das Protokoll bestätigte eine "stark expansive" Geldpolitik und offenbarte Einigkeit unter den schwedischen Währungshütern, die Inflation auf 2% oder mehr zurückzubringen. Skingsley sagte, dass die Notwendigkeit einer expansiven Politik einen Aufschub in der Normalisierung des Repo-Satzes erforderlich mache. Besorgt wurde auf die langsame Erholung der Eurozone und die niedrige Inflation im Ausland hin gewiesen. Im aktuellen makroökonomischen Umfeld "können weitere Senkungen der Inflationsprognosen nicht ausgeschlossen werden", so das Protokoll. Floden von der Riksbank sagte, es gäbe "eine geringe Möglichkeit" einer weiteren Zinssatzsenkung.

Nach den CPI-Zahlen fiel der USD/SEK auf 7,4030 zurück, die gemäßigte Haltung der Riksbank begrenzte den Abverkauf. Der bullische Trend verlor in der Morgensitzung an Schwung, die Tendenz gilt jedoch als positiv für einen Tagesschluss über dem entfernten Niveau von 7,3360 (MACD Pivot).

Der EUR/SEK bleibt über der Angebotszone bei 2,18/23 geboten (einschließlich dem gleitenden 21-/50-Tagesdurchschnitt und dem gleitenden 100-Tagesdurchschnitt & der Abwärtstrendspitze vom Juli bis Oktober). Die dreimonatige Cross-Currency-Basis zeigt eine höhere Präferenz für den EUR gegenüber der SEK. Der negative MACD zeigt, dass sich der EUR/SEK aktuell in einer bärischen Konsolidierungszone befindet. Es besteht die Möglichkeit einer tieferen Abwärtskorrektur, die als eine gute Einstiegsmöglichkeit in Long-Positionen im EUR/SEK gesehen wird, solange der kritische gleitende 200-Tagesdurchschnitt hält. Das Paar wurde seit mehr als einem Jahr nicht mehr unter seinem rollierenden 200-Tagesdurchschnitt gehandelt.

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Steht eine SNB-Intervention bevor?

Der Abwärtsdruck auf den EUR/CHF wird stärker, da die Ungewissheiten um das Ergebnis des "Gold-Referendums" am 30. November zunehmen. Zuvor war ein "Nein-Votum" weitgehend eingepreist worden, da die Händler dem „Ja-Lager“ keine großen Chancen zubilligten. Die Schweizer Wähler scheinen jedoch der Idee Sympathie entgegen zu bringen, 20% der gesamten SNB-Vermögenswerte im Umfang von 522 Mrd. Franken in Form von physischem Gold zu halten und in der Schweiz aufzubewahren. Die gehebelten Märkte sind eine starke Bedrohung für den EUR/CHF-Boden. An den Optionsmärkten hat das Einpreisen eines "Ja-Votums" die 1-monatige (25 Delta) EUR/CHF Risk Reversals auf den niedrigsten Wert in mehr als einem Jahr herunter gezogen, das Paar ist zwischen 1,2000/50 gefangen. Wir sehen vor dem 30. November große Put-Fälligkeiten bei 1,20. In dieser Phase sind wir auf eine Intervention der SNB vorbereitet, falls die Spannungen um den Boden bei 1,20 nicht nachlassen sollten. Im Falle einer SNB-Intervention wäre die wahrscheinlichste Maßnahme der Kauf von EUR. Währenddessen handeln die Zinssatz-Futures über dem Nennwert, was darauf hinweist, dass auch die Händler die Möglichkeit von negativen Zinssätzen zur Stabilisierung des EUR/CHF-Marktes über 1,20 einpreisen.

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