Investing.com | 17.05.2022 06:28
Aktionäre, die schon länger Aktien des kanadischen Technologieunternehmens Sea (NYSE:SE) in ihren Portfolios halten, mussten in den letzten 12 Monaten einen Wertverlust von etwa 65 % und seit Jahresbeginn von 66,2 % hinnehmen.
Zum Vergleich: Der Dow Jones Internet Commerce Index hat in diesem Jahr bisher 40,0 % verloren. Und der technologielastige NASDAQ 100 Index ist im gleichen Zeitraum um 24,1 % gefallen.
Chart: Investing.com
Am 19.10.2021 kletterte SE auf über 700 USD erreichte damit ein Rekordhoch. Am 12. Mai sackte die Aktie jedoch auf ein Mehrjahrestief von 64,06 USD ab, was einem Rückgang von etwa 85 % gegenüber dem Höchststand entspricht. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt derzeit bei 42,2 Mrd. USD.
Sea mit Sitz in Singapur ist in den Bereichen digitale Unterhaltung, elektronischer Handel und digitale Finanzdienstleistungen tätig. Das Unternehmen ist durch das beliebte Handyspiel Free Fire und die E-Commerce-Plattform Shopee bekannt geworden. Über SeaMoney bietet es darüber hinaus auch digitale Zahlungs- und Finanzdienstleistungen an.
Jüngste Zahlen belegen die Stärke der Shopee-App in Singapur sowie in zahlreichen Ländern wie Taiwan, Indonesien und Brasilien. "Weltweit war Shopee die bestplatzierte App in der Kategorie Shopping nach Downloads im 4. Quartal und für das gesamte Jahr 2021."
Die erwarteten Zinserhöhungen durch die US-Notenbank haben jedoch Druck auf die Aktien vieler Zahlen für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2021 . Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 106 % auf 3,2 Mrd. USD.
Das Segment Digital Entertainment verzeichnete Bookings in Höhe von 1,1 Mrd. USD und erwirtschaftete einen Umsatz von 1,4 Mrd. USD, ein Plus von 104 % gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz des E-Commerce-Segments stieg um mehr als 89 % auf 1,6 Mrd. USD. Die Einnahmen aus dem Bereich Digital Financial Services schließlich beliefen sich auf 197,5 Mio, USD, ein Plus von 711,1 %.
Allerdings weitete sich der Nettoverlust im 4. Quartal auf 483,5 Mio. USD oder 88 Cents Verlust je Aktie aus, verglichen mit 430,7 Mio. USD oder einem Verlust von 84 Cents je Aktie im Vorjahresquartal.
Zu den Ergebnissen erklärte CEO Forrest Li:
"Wir gehen derzeit davon aus, dass Shopee in diesem Jahr ein positives bereinigtes EBITDA vor HQ-Kostenumlage in Südostasien und Taiwan erwirtschaften wird. SeaMoney sollte im nächsten Jahr einen positiven Cashflow erzielen. Infolgedessen glauben wir, dass die von Shopee und SeaMoney gemeinsam erwirtschafteten Barmittel es diesen beiden Unternehmen ermöglichen werden, ihr langfristiges Wachstum bis 2025 weitgehend selbst zu finanzieren."
Für das Gesamtjahr 2022 rechnet die Unternehmensleitung nun mit Umsätzen im Bereich Digital Entertainment in Höhe von 2,9 bis 3,1 Mrd. USD. Derweil wird für den E-Commerce ein Umsatz zwischen 8,9 und 9,1 Mrd. USD und für die digitalen Finanzdienstleistungen ein Umsatz zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden USD prognostiziert.
Daher könnten die am 17. Mai auf dem Terminplan stehenden Eckdaten zum ersten Quartal als Entscheidungsgrundlage für den Rest des Jahres dienen. Bei der Vorlage der Zahlen sollten sich die Aktionäre daher auf starke Kursschwankungen einstellen.
Vor der Veröffentlichung der Ergebnisse für das 4. Quartal notierte die SE-Aktie bei 132 USD. Jetzt notiert sie bei lediglich 75,40 USD und ist damit um mehr als 40 % eingebrochen.
h2 Was wir von der SE-Aktie erwarten können/h2Von 26 über Investing.com befragten Analysten wird die SE-Aktie mit „outperform“ eingestuft, das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel der Aktie liegt bei 209,79 USD. Ein solcher Schritt würde einen Anstieg 178 % gegenüber der aktuellen Notierung bedeuten. Die Zielspanne liegt zwischen 400 und 110 USD.
Das Gesamturteil der 26 von Investing.com befragten Analysten für die SE-Aktie lautet "Outperform", das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel der Aktie liegt bei 209,79 USD. Eine solche Bewegung entspräche einem Anstieg von 178 % gegenüber dem aktuellen Kurs. Der Zielkorridor der Kursziele bewegt sich zwischen 400 und 110 USD.
Quelle: Investing.com
Unter Berücksichtigung von Bewertungsmodellen wie KGV- oder KUV-Multiples bzw. anderen Kennzahlen ergibt sich für die SE-Aktie ein fairer Wert von durchschnittlich 74,60 USD.
Quelle: InvestingPro
Anders ausgedrückt lässt die Bewertung auf Grundlage der Fundamentalanalyse einen Rückgang von SE um ca. 1 % erwarten.
Im Rahmen der kurzfristigen Stimmungsanalyse wäre es auch wichtig, die implizite Volatilität der SE-Optionen genauer unter die Lupe zu nehmen. Die implizite Volatilität gibt den Händlern in der Regel Auskunft darüber, wie schwankungsanfällig der Markt den Basiswert einschätzt, sie sagt jedoch nicht die Richtung der zu erwarteten Bewegung voraus.
Die derzeitige implizite Volatilität von SE liegt etwa 14 % über dem gleitenden 20-Tage-Durchschnitt. Mit anderen Worten: Die implizite Volatilität tendiert nach oben, die Optionsmärkte rechnen also mit größeren Kursschwankungen.
Wir erwarten, dass sich die SE-Aktie in den kommenden Wochen zwischen 65 und 85 USD konsolidieren wird. Danach könnten die Aktien einem neuen Aufwärtstrend folgen.
h2 So gelingt der Einstieg in SE-Aktien/h2Wer glaubt, dass die Korrektur der Sea Limited-Aktie bald zu Ende ist, könnte jetzt einsteigen. Der Zielpreis läge bei 209,79 Dollar oder dem von den Bewertungsmodellen errechneten Kurs.
Alternativ bieten sich auch börsengehandelte Fonds (ETF) an, in denen die SE-Aktie enthalten ist. Beispiele sind u.a.:
Anleger, die erwarten, dass sich die SE-Aktie in den kommenden Wochen erholen wird, könnten einen gedeckten Call (Covered Call) einrichten.
Die meisten Optionsstrategien eignen sich nicht für alle Kleinanleger. Daher wird die folgende Diskussion über SE-Aktien zu Demonstrationszwecken vorgestellt und nicht als tatsächliche Strategie für den durchschnittlichen Kleinanleger.
Covered Call auf Sea Limited-Aktien
Bei dieser Covered-Call-Strategie muss der Händler für je 100 gehaltene Aktien eine Call-Option mit einem Verfallsdatum in der Zukunft verkaufen.
Anleger, die mit kurzfristigen Gewinnmitnahmen rechnen, könnten einen Covered Call, der leicht im Geld ist (ITM) einsetzen. Eine Call-Option ist ITM („im Geld“), wenn der Kurs des Basiswertes (hier 75,40 USD) höher als der Strike-Preis (75 USD) ist.
Der Anleger würde also 100 SE-Aktien zu je 75,40 USD kaufen (oder bereits besitzen) und gleichzeitig eine Call-Option mit einem 75-USD-Strike auf SE zum 19. August verkaufen. Diese Option wird derzeit zu einem Preis (Prämie/Aufschlag) von 15,90 USD angeboten.
Ein Optionskäufer müsste eine Prämie von 15,90 USD x 100 (oder 1.590 USD) an den Verkäufer der Option zahlen. Der Handel dieser Call-Option läuft am Freitag, den 19. August aus.
Die Prämien gehören dem Schreiber (Verkäufer) der Option, unabhängig davon, was in der Zukunft geschieht, also auch am Tag des Verfalls.
Der 75-USD-Strike bietet einen höheren Schutz vor Kursverlusten als ein am Geld befindlicher (ATM) oder aus dem Geld befindlicher (OTM) Call.
Wenn ein Trader diesen Covered-Call-Trade bei 75 USD eingehen würde, läge sein maximaler Ertrag bei Fälligkeit bei 1.550 USD, also [1.550 USD - ((75,40 USD - 75 USD) X 100] ohne Handelskommissionen und Kosten.
Der Händler realisiert diesen Gewinn von 1.550 USD, solange der Kurs der SE-Aktie bei Ablauf über dem Ausübungspreis der Call-Option liegt (hier bei 75 USD).
Bei Fälligkeit wäre dieser Trade bei einem SE-Aktienkurs von 59,50 USD (d. h. 75,40 USD - 15,90 USD) kostendeckend (ohne Handelskommissionen und Kosten).
Wenn die SE-Aktie am 19. Juni unter 59,50 USD schließt, käme der Trade mit diesem Covered Call in die Verlustzone. Durch den Verkauf dieses Covered Calls hat der Trader also einen gewissen Schutz gegen einen möglichen Verlust. Theoretisch könnte der Kurs einer Aktie auf 0 Dollar fallen.
Wie wir bereits in bisherigen Artikeln ausführlich erklärt haben, würde ein solcher Covered Call das Gewinnpotenzial nach oben begrenzen. Das Risiko, nicht in vollem Umfang am potenziellen Wertzuwachs der SE-Aktie zu partizipieren, ist nicht für jeden Anleger attraktiv. Im Rahmen eines anderen Risiko-/Ertragsprofils kann dieser Trade mit der eingehenden Prämie durchaus interessant sein.
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