Schweizer Uhrexporte fallen

 | 20.09.2016 12:33

Schweizer Uhrenexporte enttäuschen (von Peter Rosenstreich)

Was den Umsatz angeht sehen die Prognosen für die Schweizer Uhrenindustrie mies aus, wenn man sich jedoch die Unternehmen ansieht, so gibt es sicherlich einige Lichtblicke. Die Schweizer Uhrenexporte sind den 14. Monat in Folge gefallen, denn die Umsätze sind auch im August um -8,8% auf CHF 1,354 Mrd. eingebrochen. Die schwache Nachfrage hat sich wieder einmal auf das Luxussegment konzentriert, das -25,4% gefallen ist, während die Nachfrage bei den Modellen im mittleren Bereich um fast 15% zulegte. Hongkong, Japan und die USA verbuchten erneut die stärksten Einbrüche (-28%, -27% bzw. -12%). Dagegen gab es eine Erholung der Nachfrage in China und Singapur und überraschenderweise auch im Vereinigten Königreich. Es wurde spekuliert, dass die internationalen Käufer der Schweizer Uhren im Vereinigten Königreich den niedrigen GBP-Kurs genutzt haben, um währungsbedingte Schnäppchen zu finden. Da das billige Pfund die Nachfrage der internationalen Touristen nach den Schweizer Uhren und anderen Luxusgütern im Vereinigten Königreich anlockt, wird es weiter Nachfrage geben. Langfristig jedoch wird der überbewertete CHF jedoch die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors beeinträchtigen. Trotz der Erholung in den Schüsselmärkten ist der kurzfristige Ausblick insgesamt düster und die Erwartungen an ein Wachstum in den asiatischen Schwellenländern bleiben gedämpft. Marken im mittleren Bereich, wie Swatch (SIX:UHRN), befinden sich im Vergleich zu ihren Pendants am oberen Ende, wie Richemont (SIX:CFR), in einer sehr starken Position. Die SNB wird wahrscheinlich nicht eingreifen (siehe das glanzlose Treffen der letzten Woche), und der EUR/CHF verharrt bei 1,09.

USD/MXN erreicht neues Hoch, Märkte achten auf Intervention (von Peter Rosenstreich)

Nach einem starken US CPI-Bericht hat der USD/MXN seine Allzeithochs übertroffen und 19,62 erreicht. Aufgrund der aktuellen Einstellung von Banxico sollten wir erwarten, dass die Zentralbank die Zinsen anheben wird, um den fallenden Peso zu verteidigen. Die niedrigen Reserven Mexikos werden direkte FX-Interventionen einschränken. Der MXN leidet unter den niedrigen Ölpreisen, die die Fähigkeit von Präsident Enrique Peña Nieto zur Öffnung des Energiesektors begrenzen und ihn zu großen Kosteneinsparungen zwingt. Dies muss vor dem Hintergrund einer Rallye bei den Anleihenrenditen der Industrieländer und einem näher rückenden Wahlkampf in den USA gesehen werden (Umfragen zeigen, dass Trump mit Clinton aufgeschlossen hat). Banxico hat im Wesentlichen ihre Politik ausgesetzt, um auf eine notwendig werdende Reaktion der Fed zu warten. Aufgrund der schnellen Abwertung des MXN und des möglichen destabilisierenden Effekts eines ultraschwachen Peso könnten nun jedoch Maßnahmen ergriffen werden. Wir sind sehr zuversichtlich, dass der USD/MXN die psychologische Schwelle von 20 kurzfristig durchbrechen wird, sofern Banxico nicht sofort und aggressiv die Zinsen erhöht, um den Abflüssen entgegenzuwirken.

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BoJ: Was kommt als nächstes, ein neuer Anreiz? (von Yann Quelenn)

Die Märkte warten nun vor den Fed- und BoJ-Sitzungen morgen ab, und während die Märkte keine Zinserhöhung von der Fed erwarten, wird die BoJ ziemlich sicher die Märkte überraschen. Aktuell gibt es keine klare Lösung für die Zentralbank, die sich derzeit einer Aufwertung des Yen gegenübersieht, egal, was sie auch tut.

Als Folge gibt es eine angemessene Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen noch weiter ins Negative fallen werden (unter -0,1%) und dass die Währungshüter die Anlagenkäufe im Rahmen der QE erhöhen werden.

Eine wenn auch unwahrscheinliche Überraschung von der Fed könnte jedoch das Potential haben, das Blatt für die BoJ komplett zu drehen, die dann dank eines unerwarteten Anstiegs der Dollarnachfrage abwarten könnte. So wird morgen ein relativ seltenes Ereignis stattfinden, denn zwei der wichtigsten Zentralbanken werden ihre Zinsentscheidungen am selben Tag verkünden.

Auf jeden Fall sind wir aufgrund zunehmender Erwartungen für eine Normalisierung der Fed-Zinsen und des anhaltenden politischen Drucks auf die BoJ zum USD/JPY zunehmend bullisch, zumindest bis zum Jahresende.