DailyFX Deutschland | 18.12.2014 11:11
(DailyFX) Es sind die Notenbanken, die so kurz vor dem Weihnachtsfest mit ihren Entscheidungen für die ganz besonderen Überraschungen sorgen. Nicht nur, dass die russische Zentralbank ihren Leitzins über Nacht drastisch erhöht und die US-Notenbank eine Zinserhöhung für den April ankündet, auch die Schweizer Währungshüter haben heute früh am Devisenmarkt für Bewegung gesorgt. Die Schweizer Nationalbank (SNB) führt Negativzinsen ein. Die Reaktion im Währungspaar EUR/CHF folgte prompt.
Der Franken entfernte sich in einer ersten Reaktion gegenüber dem Euro wieder ein ganzes Stück von der Untergrenze 1,20 EUR/CHF. Zwar kommt der Kurs in diesen Minuten wieder etwas zurück, aber weitere Dynamik nach oben ist kurzfristig nicht ausgeschlossen.
Die SNB will mit diesem Schritt eine schwache Inflation und einen starken Franken verhindern. Sie antizipiert damit aber auch den nächsten Schritt ihrer europäischen Kollegen. Denn sollten zur konjunkturellen Stütze Ankäufe von Unternehmens- oder Staatsanleihen zu Beginn des Jahres von EZB-Chef Draghi verkündet werden, so wären die Ziele der SNB gefährdet und der Druck auf den Mindestkurs würde sich verstärken. Kurzfristig sorgt dieser Entscheid im EUR/CHF zwar für Rückenwind, doch spätestens mit einem Aufdrehen des Geldhahnes durch die EZB sollte sich der Kurs wieder der Untergrenze annähern und die SNB zu weiteren Euro-Stützungskäufen zwingen.
Der Franken profitierte in diesem Monat von der gestiegenen Nervosität an den Finanzmärkten. Mit fallenden Kursen an den Aktienmärkten und den Turbulenzen der russischen Währung flüchten Anleger in die Schlechtwetterwährung Franken. Mit Einführung der Negativzinsen wird diese Nachfrage zwar etwas gedämpft, aber der Schritt wird nicht ausreichen, um gänzlich den Aufwertungsdruck des Franken zu verhindern. Die Notenbank intensiviert ihre Bemühungen, den Franken gegen weitere Kursgewinne zu schützen, indem sie nun das Zielband für den Dreimonats-Libor auf -0,75% bis +0,25% ausdehnte.
Sollte allerdings der Befreiungsausschlag der Aktienmärkte aus dem Korrekturmodus der Vorwochen misslingen, werden Anleger über den Negativzins der SNB hinweg schauen und der Franken gefragt bleiben. Der Finanzstress ist noch nicht vorüber.
EURCHF 5 Min. Chart
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.