Schwarzmarkt boomt: China umschifft USA-Embargo für KI-Chips

 | 15.01.2024 12:28

Eben erst untersagte US-Präsident Joe Biden die Ausfuhr von Technologien rund um die Entwicklung Künstlicher Intelligenz nach China , da wird bekannt, dass Peking trotzdem an die militärisch hochrelevante Technologie kommt. Wie öffentlichen Dokumenten chinesischer Marktteilnehmer zu entnehmen ist, gelangten im vergangenen Jahr beträchtliche Mengen der sanktionierten KI-Chips über inoffizielle Lieferketten an chinesische Militärbehörden, staatliche KI-Forschungsinstitute und Universitäten. Dass Handelsbeschränkungen durch unbekannte chinesische Zwischenhändler trotz aller Restriktionen der nordamerikanischen Regierung in die Hände des größten wirtschaftlichen und militärischen Konkurrenten gelangen, zeigt die Schwierigkeiten in der Durchsetzung solcher Embargos. Die USA kündigten an, die Beschränkungen kontinuierlich zu verschärfen.h2 Chips aus den USA für Chinas Militär/h2

Die Vereinigten Staaten versprachen sich von den Ausfuhrbeschränkungen für KI-Chips eine Verlangsamung des chinesischen Fortschritts bei der Entwicklung autonomer Militärtechnologie. Diese Rechnung war aber offenbar zu einfach. Nicht nur bangen Tech-Giganten wie Nvidia (NASDAQ:NVDA) und AMD (NASDAQ:AMD) nun um das lukrative Geschäft mit Chips auf einem ihrer wichtigsten Absatzmärkte, auch scheint China mithilfe heimischer Produzenten wie Huawei der technologischen Autarkie in Sachen KI nun gezwungenermaßen näher zu kommen. Die Abkopplung schreitet zwar voran, allzu dringend ist sie aber nicht, wenn man den aktuellen Meldungen über konstante Lieferungen von Chips aus den USA an staatliche chinesische Stellen Glauben schenkt. Laut Einschätzung von Experten könnte ausgerechnet die überlegene nordamerikanische Technologie dem Reich der Mitte zu Durchbrüchen in KI-Anwendungen und Hochleistungscomputern verhelfen, die militärischen Zwecken dienen.