Schwache NZ-Inflation deutet auf Zinssenkung hin

 | 18.07.2016 14:14

RBNZ wird Zinsen wegen enttäuschender Inflationszahlen senken (von Arnaud Masset)

Der neuseeländische Dollar ist am Montag stark gefallen, nachdem die Inflation im zweiten Quartal überraschend zurückgegangen war und sowohl auf Vierteljahres- als auch auf Jahresbasis auf 0,4% gefallen war, und die Prognosen des Marktes und der RNBZ nicht erfüllen konnte.
Der Markt war von einer Zahl von 0,5% im Jahresvergleich ausgegangen, während die Zentralbank prognostiziert hatte, dass der CPI im zweiten Quartal auf 0,6% im Jahresvergleich steigen würde. Die handelbare Inflation (d.h. die Binneninflation) ist 1,5% abgerutscht, was den unerwarteten Anstieg des Kiwis in den letzten Monaten widerspiegelt, während die nicht handelbare Inflation 1,8% gestiegen ist, da die Preise am Wohnungsmarkt weiter an Momentum gewonnen haben.

Wir gehen daher davon aus, dass die RBNZ den offiziellen Leitzins bei ihrer August-Sitzung um weitere 25 Basispunkte zurücknehmen wird, was den offiziellen Leitzins trotz der negativen Auswirkungen, die dies auf den Wohnungsmarkt haben wird, auf 2% fallen lassen würde. In der Tat sind die Wohnungspreise aufgrund des Niedrigzinsumfelds gestiegen, und eine weitere Zinserhöhung wird definitiv den Aufwärtsdruck auf die Preise erhöhen. Die Reserve Bank hat aber ihre Absicht zum Ergreifen von separaten Maßnahmen klargemacht, um die Wohnungsblase einzudämmen. So werden die Kreditvergaben eingeschränkt und die Beleihungsquote gestrafft. Der NZD/USD hat den Rückgang über Nacht teilweise wieder wettgemacht und ging wieder auf 0,7120.
Mittelfristig können wir von einer weiteren Kiwi-Schwäche ausgehen, da die Händler nun eine weitere Zinssenkung durch die RBNZ einpreisen werden.

ZEW-Umfrage wird nach dem Brexit-Referendum ein weniger optimistisches Umfeld widerspiegeln (von Yann Quelenn)

Ein Monat ist seit dem Brexit-Referendum vergangen und die Unsicherheit über die Zukunft der Europäischen Union hält an. Morgen werden die ZEW-Umfragedaten für die Eurozone und Deutschland veröffentlicht, die die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum für Juli enthalten werden. Dieser Indikator, der aus einer Umfrage von ca. 350 Ökonomen besteht, wird wohl die zugrunde liegenden Schwierigkeiten des Euroraums aufdecken. Im Juni lagen die ZEW-Wirtschaftserwartungen vor dem Brexit-Referendum mit 19,2 für Deutschland und 20,20 für die Eurozone höher als erwartet. Zu diesem Punkt dachte man, dass ein Brexit-Votum nicht wahrscheinlich ist, und wir glauben, dass die teilnehmenden Ökonomen die Umfrage dementsprechend ausgefüllt haben.

Unserer Meinung nach sind die deutschen Fundamentaldaten gut, zumindest besser als die aller anderen europäischen Länder. Im letzten Mai ist der Einzelhandelsumsatz mit 0,9% im Monatsvergleich stärker als erwartet gestiegen und die Arbeitslosigkeit ist im Juni um 6.000 Stellen zurückgegangen. Die positiven Arbeitsdaten bieten für das Wirtschaftswachstum stärkere Unterstützung. Doch es bleibt auf deutscher Seite ein Dorn. Die Solvenzprobleme der Deutschen Bank (DE:DBKGn) beunruhigen weiter die Finanzmärkte, da ein Zusammenbruch, wenngleich er aktuell auch unwahrscheinlich ist, für die deutsche Wirtschaft eine Katastrophe sein würde.

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