Schlechtere Marktstimmung trotz Hoffnungsschimmer in China

 | 01.04.2020 12:01

Die US-Aktienindizes machten frühe Gewinne in New York wieder gut und schlossen die Sitzung vom Dienstag in negativem Terrain. Der Dow Jones fiel 1,84%, da der S&P 500 und der Nasdaq jeweils 1,60% bzw. 0,95% nachgaben, da sich Nachrichten breit machten, dass die Anzahl der Fälle in New York die in Wuhan übertroffen haben, was signalisiert, dass die USA noch nicht das Schlimmste hinter sich haben.

Die asiatischen Aktien starteten durchwachsen in das neue Quartal. Der Nikkei hat 1,31% verloren, da der Tankan-Index im ersten Quartal auf ein Siebenjahrestief von -8 gefallen ist, gegenüber vorher 0, auch wenn die Zahl leicht besser ist als die -10, die die Analysten erwartet hatten.

Die Aktien in Sydney legten mehr als 2% zu, da das Protokoll der jüngsten Sitzung der Reserve Bank of Australia (RBA) versprach, dass die historisch tiefen Zinssätze nicht erhöht werden, bis ein konkreter Fortschritt hin zur Vollbeschäftigung und Inflation wieder im Bereich der 2-3% zu sehen ist.

Der CSI 300 (+0,69%) und Shanghai Composite (+0,30%) verbuchten leichte Gewinne, da die jüngsten Daten eine Stabilisierung in China anzeigten. Der Caixin-Index für das verarbeitende Gewerbe lag im März bei 50,1, nachdem er vor einem Monat ein Rekordtief von 40,3 erreicht hatte und die von den Analysten erwarteten 45,5 deutlich übertreffen konnte.

Aber aufgrund des Hoffnungsschimmers in China blieben die Energie- und Ölmärkte unter Verkaufsdruck. Das Rohöl der Marke WTI handelte leicht über 20 USD pro Barrel, während das Kupfer der Marke COMEX um 1,21% nachgegeben hatte. Somit schloss das Öl das erste Quartal mit dem höchsten Rückgang aller Zeiten, mit einem Rückgang von 66% seit Jahresanfang, da die Ölnachfrage aufgrund der coronavirusbedingten Verlangsamung der Aktivität so stark wie noch nie vorher nachgelassen hat. Die heutigen Daten sollten zeigen, dass die US-Rohölbestände eventuell in der letzten Woche weitere 3,7 Mio. gestiegen sind, was das bereits bestehende globale Überangebot weiter erhöht, dem eine schwache Nachfrage gegenüber steht, da die Fabriken geschlossen sind und die Flugzeuge auf dem Boden bleiben.

Die Aktivität der FTSE-Futures (-2,59%) deutet an, dass der anhaltende Verkaufsdruck auf das Öl und die Rohstoffmärkte den energielastigen Blue Chip-Index bei Eröffnung belasten dürften.

Heute stehen die endgültigen PMI-Zahlen für März für Europa und Amerika an, welche die starken Rückgänge des verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors nur bestätigen dürften. Und die Anleger wissen, dass die Zahlen für März noch nicht die schlechtesten Zahlen sein werden, da die Beschränkungsmassnahmen sowohl zeitlich als auch örtlich ausgeweitet werden.

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In den USA dürfte der ADP-Bericht einen deutlichen Rückgang bei den neuen privaten Stellen im März zeigen. Ein Konsens der Markterwartungen deutet an, dass die US-Wirtschaft eventuell im letzten Monat 150.000 private Stellen verloren haben könnte, gegenüber den vor einem Monat verbuchten 180.000 Stellen. Die morgen anstehenden wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung zeigen wahrscheinlich einen Anstieg der Anträge um 3,5 Mio., gegenüber 3,283 Mio. vor einer Woche und die NFP-Daten am Freitag dürften zeigen, dass im März 100.000 Stellen ausserhalb der Landwirtschaft gestrichen wurden. Es ist möglich, dass die Markterwartungen sich nicht an die schnell entwickelnde Situation in den Vereinigten Staaten von Amerika angepasst haben. Daher glauben wir, dass es Spielraum gibt, dass die US-Stellenzahlen für diese Woche enttäuschen könnten.

Die schwachen Wirtschaftszahlen sollten die Marktstimmung belasten und die Aufmerksamkeit der Anleger auf den US-Kongress lenken, der, nachdem er in der letzten Woche ein historisches Rettungspaket von 2 Bio. USD unterzeichnet hat, im Zusammenhang mit den aktuell erörterten weiteren Hilfszahlungen in Höhe von weiteren 600 Mrd. USD schneller handeln müsste. Da die Situation in den USA schlechter wird, werden die Anleger genau jeden Groschen verfolgen, der in den Markt injiziert werden könnte, sei es aus steuerlichen oder geldpolitischen Massnahmen.

Der US-Dollar-Index fiel am Dienstag unter die Schwelle von 99. Aber wenn die Aktienmärkte von einer neuen Abverkaufswelle heimgesucht werden sollten, wird der US-Dollar sicherlich das erste Ziel sein, das die freigesetzten Barmittel begrüssen wird.

Egal wie sehr sich die US-Daten auch verschlechtern, die Federal Reserve (Fed) kann kaum versprechen, mehr zu tun, als eine unbegrenzte Menge an Vermögenswerten und Schulden zu kaufen. Somit führen die Erwartung, dass die Wirtschaftsdaten schwach ausfallen werden, und weitere Marktbelastungen zu einer anhaltenden Nachfrage nach US-Staatsanleihen. Die Renditen der US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit liegen bei 0,627%.

Der EURUSD bleibt unter seinem gleitenden 200-Tagesdurchschnitt bei 1,1050 begrenzt. Das britische Pfund handelt gegenüber dem Greenback leicht unter der 1,25-Marke.

Gold ging auf 1566 USD pro Unze zurück, aber das gelbe Metall könnte die 1600 USD-Marke wieder zurückerobern, da die Zuflüsse in sichere Häfen zunehmen.

In der Zwischenzeit sollte der Abverkauf der Schwellenmarktwährungen beschleunigen, da die Zentralbanken und Regierungen der Schwellenmärkte politischen Lockerungsmassnahmen ankündigen, auch wenn ihre Bonität in der nächsten Zukunft sicher herabgestuft wird.

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