SAP: Aktionäre nehmen Reißaus trotz guter Zahlen - aber warum?

 | 28.07.2019 07:15

Das Walldorfer Softwareunternehmen SAP (DE:SAPG) hat mit seinen Q2-Ergebnissen die Anleger gehörig verschreckt. Das Betriebsergebnis nach IFRS (International Financial Reporting Standard) ist um 21 Prozent gesunken. Doch ist der Kurssturz um fast 10 Prozent gerechtfertigt oder doch etwas übertrieben? Die restlichen Ergebnisse scheinen durchaus sehr positiv zu sein.h2 Eigentlich TOP Ergebnisse im Vergleich zu anderen DAX-Unternehmen/h2

Schreibt die verkehrte Börsenwelt mit der SAP eine weitere Geschichte? Da liefert ein Unternehmen fast eine Milliarde Euro als Betriebsergebnis, ein 11-prozentiges Wachstum an Umsatzerlösen und ein 40-prozentiges Wachstum an Cloud Erlösen und wird dafür mit einem Kursrutsch von 10% Kurs abgestraft. Mit Rationalität ist das nicht zu erklären, mit der Börse an sich schon eher.

Das wirft die Frage auf, ist das überhaupt gerechtfertigt? Nun an der Börse geht es eben viel um die Erwartungshaltung der Investoren. Werden diese vom Unternehmen nicht getroffen bzw. wie im Betriebsergebnis nach IFRS verfehlt, weil es im Vergleich um 21 Prozent geringer ausgefallen ist, führt das schon mal zu einem Kurseinbruch durch Gewinnmitnahmen der Investoren. Es erwartet eben jeder, dass der andere das auch tut und das setzt dann eine Kettenreaktion in Gang, welche den Markt innerhalb kurzer Zeit mit einem Aktienangebot überhäuft. Gemäß den Marktgesetzen führt das zu fallenden Preisen, bis das Angebot bestens mit Nachfrage bedient werden kann.

Bricht der Kurs nun vollends ein? Wohl nicht, dafür ist das Ergebnis, die Entwicklung und auch der SAP-Ausblick viel zu stark. Wie die technische Analyse zeigen wird, haben die Preise bereits Halt gefunden.

h2 Wachstumswerte der SAP sprechen eine eindeutige Sprache/h2

Rein aus dem Betriebsergebnis der SAP heraus ist diese große Kurslücke nicht zu erklären, was dann somit durchaus etwas nach Übertreibung aussieht oder eben mit der angenommenen Kettenreaktion.

Auch die fundamentalen Daten, vor allem mit Blick auf das Wachstum unterstützen die These der Übertreibung. Allein die positive Umsatzentwicklung der Software Konzerns SAP ist gigantisch. Jahr für Jahr wächst das Unternehmen gewaltig bei operativen Margen jenseits der 20 Prozent .

Das bedeutet, dass das Unternehmen neben Wachstum auch kosteneffizient arbeitet und in guten Zeiten den Rotstift ansetzt, um noch effektiver und effizienter zu werden. Genau damit kann die SAP auch glaubhaft begründen, warum das Betriebsergebnis zurückgegangen ist, denn Umstrukturierungen kosten im ersten Moment einfach Effizienz und Effektivität, was sich dann in den Zahlen durchaus bemerkbar macht. Umso schöner werden die Resultate, wenn die Maßnahmen letztendlich Früchte tragen.

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