Christian Lukas | 11.07.2017 14:28
Liebe Leserinnen und Leser,
Ein Super-Computer sagt den Crash voraus
die Webseite ZeroHedge berichtet, dass einer der leistungsfähigsten Super-Computer auf einen Crash in den nächsten Monaten setzt. Der Super-Computer hat seinen Standort in der Schweiz, und wird ständig mit Marktdaten gefüttert. Das Institut Financial Crisis Observatory (FCO) gibt auf Basis der Computer-Berechnungen einen Report bezüglich globaler Marktblasen heraus.
Eines der wichtigsten Indizien für einen zukünftigen Crash ist das exponentielle Wachstum von Marktsektoren. Der Computer wird jedoch nicht nur mit nüchternen Marktdaten gefüttert, er bekommt ein umfassendes Paket an Infos. Das reicht zum Beispiel von YouTube-Videos, Anzahl epileptische Anfälle bis hin zu auffälligen Verhaltensproblemen in der Bevölkerung.
Die 100%-Genauigkeit gibt es nicht
Eine erstaunliche Vielfalt, die vermutlich den menschlichen Verstand überfordern würde. Man kann natürlich darüber diskutieren, ob grundsätzlich ein Computer in der Lage ist, treffsichere Prognosen zu geben. Unzweifelhaft ist, dass die Märkte einen hohen Anteil chaotischer Bewegungen enthalten. Versucht man chaotische Bewegungen zu prognostizieren, muss es zwangsläufig Fehler geben. Ansonsten wäre es ja auch kein Chaos. ;) In dieser Hinsicht sollte man dem Super-Computer keine 100%ige Genauigkeit zugestehen.
Der Super-Computer führt auch vier Portfolios. Seit Anfang Juni hat er sich mehrheitlich auf Short-Positionen umgestellt.
Das ist eine interessante Information und Grund genug, um sich den US-Aktienmarkt näher anzuschauen.
Was kann die Volumen-Analyse?
Das Wesen der Volumenanalyse ist es Widerstände und Unterstützungen zu diagnostizieren. Aus dem Verlauf von Kurs und Volumen lassen sich Divergenzen und Konvergenzen herausarbeiten. Daraus ergeben sich Aussagen zur zukünftigen Kursbewegung. Bei einer Divergenz neigt der Kurs zur Umkehr und bei der Konvergenz zur Fortsetzung.
Technische Ausgangssituation des Marktes (S&P500)
Das auffälligste Merkmal des Marktes ist sicherlich der homogene Aufwärtstrend seit Anfang 2016. Die Volatilität der Bewegung nahm kontinuierlich ab, und zwar je höher der Index anstieg. Es ist meistens ein zuverlässiges Indiz dafür, dass der Trend weiterhin stabil bleibt. Damit der Markt auch in Zukunft steigt, muss eine ausreichende Menge an Käufern der Meinung sein, dass der Gipfel noch nicht erreicht ist.
Der Verlauf des OBV ist eine starke Warnung
Kommen wir zum Verlauf des OBV (unterer Indikator). Der OBV ist ein Volumenindikator bei dem das Handelsvolumen in Abhängigkeit zum Kurs addiert oder subtrahiert wird. Der OBV gibt einen Einblick für die Energie des Aufwärtstrends.
Der Vergleich zwischen Kursverlauf und OBV zeigt eine Kursschwäche. Das Handelsvolumen geht seit April kontinuierlich zurück, und so entstand eine bearishe Divergenz zum Kursverlauf. Beachten Sie besonders die Hochs des Kursverlaufs und die des OBVs. Während der Kurs neue Höchststände erzielen konnte, blieb der OBV zurück. Es lässt darauf schließen, dass weniger Käufer im Markt aktiv waren.
Daraus entsteht eine zweite Frage: Wenn es weniger Käufer gab, warum fiel der Markt nicht stärker? Ein Markt kann nur dann mit geringerem Handelsvolumen weiter steigen, wenn zugleich der Anteil der Verkäufer abnimmt. Das könnte man mit den Worten zusammenfassen, dass es nur wenige Käufer gibt, aber noch weniger Verkäufer.
Kurzfristige Prognose – Top ist noch nicht erreicht
In der Mitte des Charts sehen Sie einen besonderen Indikator. Hierbei wurde der RSI und der OBV miteinander kombiniert. Grünliche Schattierungen deuten auf kurzfristig ansteigende Kurse hin. Im Gegensatz dazu sind die rötlichen Schattierungen mit zukünftigen bearishen Kursen verbunden.
Vor etwas mehr als vier Wochen gab es für fallende Kurse ein Short-Signal (siehe Pfeil). Passend dazu verhielt sich der Kursverlauf auch. Allerdings nur mit einer schwachen Dynamik. Es ist keine impulsive Abwärtsbewegung sondern nur eine leichte Konsolidierung zu erkennen. Das lässt vermuten, dass der Gipfel des Aufwärtstrends noch nicht erreicht ist. Daher sollte bei der nächsten positiven Wirtschaftsmeldung der S&P500 ein neues Hoch erreichen.
Fazit:
In der beschriebenen Marktsituation sollte man als Börsianer vorsichtig sein. Das reduzierte Handelsvolumen macht den Markt fragil. Unerwartete heftige Marktbewegungen sind möglich. Das passt übrigens auch ideal zu der beschriebenen Short-Prognose des Super-Computers.
Der US-Aktienmarkt ist momentan nicht für langfristige Trader geeignet.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Christian Lukas
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