S&P 500: Fundamentales Korrekturkursziel 1.968 Punkte

 | 23.03.2017 09:03


Das erste Quartal ist bald vorüber. Damit werden die Anleger ihre Aufmerksamkeit nun mehr und mehr der bevorstehenden Quartalsberichtssaison zuwenden. Zuletzt hatte ich am 7. Februar über die aktualisierten Gewinnerwartungen zum 1. Quartal 2017 berichtet.
Die Analysten erwarteten damals ein Ergebniswachstum von 10,8 Prozent (und ein Umsatzwachstum von 7,6 Prozent). Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie (EPS) wurden damit im Laufe des Januars um 1,5 Prozentpunkte zurückgenommen. Und auch in vergangenen Wochen gab es wieder die seit Jahren üblichen Abwärtsrevisionen bei den Prognosen.

Gewinne im S&P 500 sollen im 1. Quartal 2017 um 9 Prozent steigen
Inzwischen beträgt das geschätzte Ergebniswachstum für den S&P 500 im ersten Quartal 2017 9,0 Prozent. Zwar wäre dies immer noch das höchste Ergebniswachstum (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) seit dem vierten Quartal 2011 (+11,6%), doch am 31. Dezember lag die Schätzung noch bei +12,3 Prozent. Bei neun von elf Sektoren werden aktuell niedrigere Wachstumsraten erwartet (verglichen mit dem 31. Dezember). Das Problem dabei: Durch die reduzierten Gewinnerwartungen erhöht sich die fundamentale Bewertung des S&P 500 nach dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), insbesondere bei gleichzeitig gestiegenen Aktienkursen.

Schere zwischen Gewinn- und Kursentwicklung ging immer weiter auseinander
Schon in der Börse-Intern vom 12. August 2016 hatte ich darauf hingewiesen, dass die Kurse des S&P 500 der Gewinnentwicklung der Unternehmen vorausgelaufen waren (siehe dazu auch folgende aktuelle Grafik). Damals stand der S&P 500 bei 2.180 Punkten. Anschließend folgte eine Herbstkorrektur und die Kurse gaben um rund 100 Punkte bzw. rund fünf Prozent nach.

Zum Zeitpunkt der Analyse vom 7. Februar stand der S&P 500 bei rund 2.300 Punkten um 5,5 Prozent über dem damaligen Hoch. Und im Hoch vom 1. März erreichte der US-Index sogar noch einen Kurs von rund 2.400 Punkten. Die Schere zwischen Gewinn- (dunkelblaue Linie) und Kursentwicklung (hellblaue Kurve) war also immer weiter aufgegangen.