Russische Invasion wird die EU in die Rezession stürzen

 | 25.03.2022 09:03

Kurzfristiger Schaden, langfristiger Gewinn. Der Krieg ist in Europa angekommen. Nach einer langen Periode des Friedens und der Stabilität erlebt Europa nun einen militärischen Konflikt auf dem Kontinent. Die Situation ist vor allem herzzerreißend und tragisch für alle Menschen, die mit dieser entsetzlichen Situation und humanitären Katastrophe konfrontiert sind.

Mit einer koordinierten Reaktion der EU und der NATO in Form von Sanktionen wurden die russische Wirtschaft und wichtige Personen seit Beginn des Konflikts finanziell geschädigt. Doch wie sieht es mit den Auswirkungen auf die EU-Wirtschaft aus?

h2 Direkte wirtschaftliche Auswirkungen/h2

Der Krieg wirkt sich über verschiedene Kanäle auf die EU-Wirtschaft aus. Der Handel mit der Ukraine und Russland wird zurückgehen. Für die EU ist dies jedoch eine relativ geringe Auswirkung, da die russische und ukrainische Wirtschaft nur etwa 1 % des gesamten Handels ausmacht. Die viel wichtigere wirtschaftliche Verbindung zwischen der EU und Russland besteht in der Einfuhr von Energie und anderen Rohstoffen.

Der Ölpreis ist aufgrund der Befürchtung, dass die Ölversorgung aus Russland zurückgehen könnte, stark angestiegen. Der Preis für Gas ist jedoch viel schneller gestiegen, da es nicht so leicht umgeleitet oder ersetzt werden kann. Europa ist daher von russischen Gasimporten über verschiedene Pipelines abhängig. Das Risiko, dass diese Ströme unterbrochen werden, hat zu einem starken Preisanstieg geführt. Vorläufig fließen die Gasimporte weiter. Ein erheblicher Teil davon beruht auf längerfristigen Verträgen, die Russland möglicherweise einhalten will, wie es dies auch während des Kalten Krieges getan hat. Russland hat 2021 rund 55 Mrd. $ mit Erdgas aus Pipelines verdient, was etwa 3 % seines BIP entspricht. Und diese Zahl wird 2022 aufgrund deutlich höherer Preise wahrscheinlich noch steigen. Es besteht also ein starker finanzieller Anreiz für Russland, den Gasfluss aufrechtzuerhalten.

Die Abhängigkeit Europas von Energieimporten ist aus den nachstehenden Zahlen deutlich ersichtlich.