RUB wertet mit sich stabilisierender Inflation auf, Bancixo wartet ab

 | 11.08.2016 13:34

Russland: Auf dem Weg zu einer weiteren Zinssenkung im September (von Yann Quelenn)

Der Rubel folgt seinem Aufwärtsmomentum und handelt aktuell unter 65 Rubel für einen Dollar. Es sieht positiver für das Land aus, da die Wirtschaftsprognosen definitiv Zeichen der Verbesserung zeigen. Die Inflationsdaten für Juli sind auf den niedrigsten Wert in 2 Jahren gerutscht: auf 7,2% im Jahresvergleich. Es sieht so aus, als würde sich Elvira Nabiullinas geldpolitische Strategie auszahlen. Darüber hinaus hat die Chefin der russischen Zentralbank klar gemacht, dass die Aufstockung der Gold- und Devisenreserven auf 500 Mrd. USD eines ihrer Hauptziele ist, um ihre Währung so weit wie möglich in Gold abzusichern. Dies scheint eine intelligente Maßnahmen zu sein, wenn man den aktuellen Kontext der globalen Unsicherheiten berücksichtigt. Diese Strategie hilft Russland definitiv dabei, Anleger anzuziehen. Heute werden die russischen Gold- und Devisenreserven veröffentlicht, die einen anhaltenden Anstieg in Richtung des Ziels der Zentralbank aufweisen sollten.

Aktuell wertet der Rubel auf, und diese allgemeine Zunahme sollte verfolgt werden. Aus diesem Grunde glauben wir, dass die russische Zentralbank bei ihrer geldpolitischen Sitzung im September wahrscheinlich weitere Lockerungsmaßnahmen durchführen wird. Die letzte Zinssenkung fand im Juni statt, als die Zinsen von 11% auf 10,50% gesenkt wurden. Wir erwarten nun eine Senkung in Richtung 10%.

Mexikanische Zentralbank vorsichtig, aber abwartend (von Peter Rosenstreich)

Bei der heutigen geldpolitischen Sitzung geht man weitgehend davon aus, dass Banxico ihren Leitzins unverändert bei 4,50% belassen wird, nachdem sie ihn im Juni um 50 Basispunkte und im aktuellen Straffungszyklus um insgesamt 125 Basispunkte angehoben hat. Trotz der leichten Verlangsamung bei der Inflation, (der jährliche CPI stieg auf 2,64% nach einer Erwartung von 2,72%), bleibt die Divergenz zwischen Inflation und Wachstumsdynamik weiter ein Problem für die Zentralbank. Banxico bleibt jedoch vorsichtig, da mit der beständigen Abwertung des MXN das Risiko einhergeht, dass das Inflationsziel der Bank verfehlt wird und finanzielle Instabilität die Folge ist. Was das Wachstum betrifft, sollte die heute veröffentlichte Industrieproduktion mit 0,5% (von 0,4%) im Jahresvergleich begrenzt bleiben, dies weist auf die Wachstumsunsicherheiten aus den USA hin. Banxico hat hauptsächlich die Fed-Maßnahmen im Auge und verteidigt den MXN vor übermäßiger Abwertung. Die Zentralbank deutete eine reaktive Strategie an, die den FOMC-Entscheidungen folgt. Sollte die Fed die Zinsen im September um 25 Bp anheben, gehen wir davon aus, dass Banxico dementsprechend reagieren wird (FOMC 21. & Banxico 29. September). Doch mit einem Vorsprung einer präventiven Straffung um 100 Bp ist Mexiko der Kurve aktuell voraus, weshalb wir nicht von einer Maßnahme bei der Sitzung ausgehen (solange die MXN-Schwäche im Maß bleibt). Unser aktuelles Basisszenario ist keine Zinserhöhung durch die Fed im Herbst, so dass Mexiko abwarten wird.

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Eine erneute Bestätigung, dass die globalen Zentralbanken für die nächste Zukunft zurückhaltend bleiben werden (mit der offenbaren Ausnahme der Fed) hat die Risiko- und Renditesuche unterstützt. Die Anleger haben sich auf Devisen der Schwellenländer gestürzt, wobei der MXN in den letzten Tagen eine deutlich überdurchschnittliche Performance zeigte, obwohl der Peso im Allgemeinen der unterschiedlosen Risikorallye hinterher hinkt.


Unter den Devisen der Schwellenmärkte zählte der MXN zu den Währungen mit der schlechtesten Performance im bisherigen Jahresverlauf, da er eine hohe Korrelation zum Öl aufweist, dazu kommen die Unsicherheiten um das US-Wachstum und die allgemeinen politischen Entwicklungen (der Rückgang in den Umfragen für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump wurde als positiv für Mexiko gewertet). Auch die Anleger präferierten den Peso, um durch ihn eine negative EM-Strategie aufzuzeigen (niedrige Carry-Kosten). Im aktuellen risikofreudigen Umfeld sollte der MXN leicht gegenüber dem USD zulegen, aber hinter seinen Pendants aus LATAM herhinken.