RUB mit Abwärtsrisiko, EUR/USD erholt

 | 23.05.2016 14:46

Russland - Höherer Einzelhandelsumsatz würde die Inflationssorgen erneut steigen lassen (von Yann Quelenn)

Die russische Wirtschaft leidet weiter. Der Einzelhandelsumsatz, der im März auf 5,1% im Monatsvergleich angestiegen ist, wird wohl um -1,6% im Monatsvergleich fallen. Die Verbraucherausgaben sind sehr volatil und machen es eventuell der russischen Zentralbank schwer, die aktuellen Wirtschaftsprognosen zu beurteilen, da die Währungshüter Entscheidungen zu ihren Zinsen bei der nächsten geldpolitischen Sitzung im nächsten Monat treffen müssen.

Die Zentralbank sorgt sich um die Aufwärtsrisiken bei der Inflation und besonders um die Löhne. Die letzten Zahlen im März zeigten einen Anstieg der nominalen Löhne um 9% im Jahresvergleich. Wenn man die Löhne um die Inflation bereinigt, steigen sie 1,6% im Jahresvergleich, was präziser zu sein scheint. Die Löhne sind seit Jahresbeginn gestiegen - was die Erholung bei den Ölpreisen widerspiegelt. Wir glauben, dass die Binnennachfrage sich verbessern sollte und dass der Einzelhandelsumsatz heute über den Erwartungen liegen sollte.

Die Geldpolitik wird als erfolgreich angesehen, wenn die Inflation verringert wurde. Wir glauben nicht, dass dies kurz- oder mittelfristig der Fall sein wird. Die Zentralbank könnte dann gezwungen sein, die Zinsen zu straffen. Wir bleiben zum USD/RUB bärisch, da eine der größten Triebkräfte das Ende der Hoffnungen einer Fed-Zinserhöhung dieses Jahr darstellen wird.

USD kommt unter Druck (von Arnaud Masset)

Heute Morgen büßte die europäische Einheitswährung die Gewinne der letzten Woche fast vollständig wieder ein, was auf die enttäuschenden PMI-Zahlen aus der Eurozone zurückzuführen ist. Der PMI für den Dienstleistungssektor lag im Mai bei 53,1 gegenüber erwarteten 53,2, während der Composite bei 52,9 lag und somit unter dem Konsens von 53,2 zurückblieb, was vermuten lässt, dass die leichte Konjunkturerholung im ersten Quartal vorübergehend war. Der EUR/USD fiel auf 1,12, nachdem er in Tokio 1,1243 erreicht hatte.

In den letzten drei Wochen konnte der Greenback von den steigenden Zinserhöhungserwartungen profitieren, womit das Paar um 3,40% auf 1,12 gefallen ist. Mittelfristig gehen wir davon aus, dass der EUR/USD wieder auf ca. 1,15 klettern kann, da der Markt langsam realisieren wird, dass die Federal Reserve die Zinsen bei der Juni-Sitzung nicht erhöhen kann. Unser Ziel ist 1,1350.