Rohöl erneut mit Verkaufswelle

 | 27.03.2017 14:26

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Der Ölpreis stand in der vergangenen Woche unter heftigem Verkaufsdruck. Verantwortlich für den Kursrutsch waren in erster Linie die neuesten Daten zum US-Lagerbestand. Erinnerungen an das Jahr 2015 werden wach – damals verlor der Energieträger massiv an Wert. Wie sieht aktuell die charttechnische Lage aus?

Hohe US-Produktion setzt dem Ölpreis zu
Verantwortlich für den jüngsten Rutsch der Energiepreise waren die neuesten US-Lagerbestandsdaten, welche ein erweitertes Angebot seitens der US-Fracking-Industrie signalisierte. Die US-Fracking-Industrie wird anscheinend immer effizienter: Mittlerweile lohnt sich das Aufbrechen der öl-reichen Gesteinsschichten schon ab einem Ölpreis von rund 50 Dollar je Barrel.
Insofern wirkt die Produktionsdrosselung der OPEC-Staaten nur bedingt. Sobald sich der Ölpreis oberhalb von 50 Dollar befindet, wird das Angebot seitens der Fracking-Unternehmen ausgeweitet werden. Vor diesem Hintergrund sind von der fundamentalen Seite her kaum Preiserhöhungen wahrscheinlich. Nach Schätzungen von Experten sind in den USA aktuell rund 600 Bohrtürme aktiv – so viele wie seit Mitte 2015 nicht mehr.

Neuerliche Abwärtswelle
Rückblick: Nach der herben Talfahrt der Ölpreise in 2014 und 2015 stabilisierte sich der Rohstoff im vergangenen Jahr zunächst. Ausgehend vom 2015er-Tief bei 27 Dollar erholte sich der Energieträger bis Februar 2017 bis auf 56 Dollar je Barrel (159 Liter). Dabei hatte sich ein zaghafter Aufwärtstrend ausgebildet, welcher die Notierung mehrere Monate am Stück nach Norden führte. Mit der jüngsten Entwicklung wird die Fortsetzung des Aufwärtstrends allerdings in Frage gestellt.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Brent-Öls seit Anfang 2016 dargestellt (in US-Dollar je Barrel):