Rohstoffpreise sind im Juni weiter gefallen, NFP im Fokus

 | 02.07.2015 15:42

Die neuseeländischen Rohstoffpreise sind im Juni gefallen (von Arnaud Masset)

Die neuseeländischen Exportpreise für Rohstoffe sind gegenüber dem Vorjahr um 19,7% gefallen, angeführt von den fallenden Aluminium- und Milchpreisen. Der Index fiel im Juni den dritten Monat in Folge um 3,1% im Monatsvergleich, während die alten Zahlen von -4,7% auf -4,9% nach unten revidiert wurden. Die Milchpreise sind um -4,4% im Monatsvergleich gefallen, das Aluminium um -6,4% im Monatsvergleich und Fleisch-, Haut- und Wollpreise sind um -3,4% im Monatsvergleich gefallen. Doch der schwächere NZD konnte die negativen Folgen der niedrigeren Weltpreise deutlich abfangen. Nach Umrechnung in den NZD sind die Preise im Monatsvergleich um 2,9% gestiegen, während der Rückgang beim Aluminiumpreis auf -0,5% im Monatsvergleich gesenkt wurde.

Insgesamt gehen wir nicht davon aus, dass sich die Prognosen mittelfristig wesentlich verbessern werden, da die Nachfrage aus China wohl gedämpft bleiben wird, während die Nachfrage nach Milchprodukten wohl schwach bleiben wird, da Russland seine Sperre für Milchimporte aufrecht erhält. Wir gehen daher davon aus, dass die RBNZ die Kiwi-Wirtschaft weiter unterstützen wird - besonders, da sich die Inflation weiter auf einem Rekordtief befindet - indem sie ihren offiziellen Leitzins bei ihrer nächsten Sitzung am 23. Juli um 25 Basispunkte senkt. Der NZD/USD hat einen Durchbruch durch die Unterstützung bei 0,6795 bestätigt und bewegt sich aktuell in Richtung der nächsten Unterstützung bei 0,6561. Da der Markt eine weitere Zinssenkung für 2015 einpreist, sollte diese Unterstützung nicht so viel Widerstand bieten.

US NFP im Blickpunkt (von Yann Quelenn)

Im Verlauf des heutigen Tages stehen die NFP-Zahlen und die Arbeitslosenquote an. Diese Daten werden große Aufmerksamkeit finden, und ein negatives Ergebnis wird die Spekulationen um eine Zinserhöhung im September dämpfen. Die US NFP werden mit 233.000 niedriger als letzten Monat (280.000) erwartet. Die ADP vom Dienstag lagen jedoch weit über den Erwartungen bei 237.000 gegenüber Durchschnittsprognosen bei 218.000. Trotz spektakulärer Fehlprognosen in den letzten Jahren waren sie oft ein guter Indikator für die US NFP.

Die Märkte werden sich diese Daten genau ansehen, um die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September zu beurteilen, auch wenn sich die Händler auf das Griechenlandreferendum konzentrieren. In den letzten Monaten waren die US-Daten uneinheitlich, sowohl stark (NFP) als auch enttäuschend (Wohnungsverkäufe, Verbrauchererwartungen). Der Druck liegt nun auf dem Arbeitsmarkt, da eine Zinserhöhung im September stark von einem gesunden Arbeitsmarkt abhängt. Darüber hinaus werden gute NFP-Zahlen weiter einen Kreislauf in Gang setzen, der das Verbrauchervertrauen und die Verbraucherausgaben erhöhen wird, was nötig sein wird, um das Inflationsziel von 2% zu erreichen. Vor einer Erhöhung der Zinsen möchte sich die Fed sicherer fühlen, dass das Inflationsziel von 2% erreicht werden kann.

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Deshalb denken wir, dass gute Jobzahlen den Märkten nicht ausreichen werden, um eine Zinserhöhung im September richtig einzupreisen. Wir brauchen zusätzlichen Inflationsdruck. Die CPI-Zahlen für Juni werden in einigen Wochen bekannt gegeben. Das wird soliden Boden bieten, ob das Ziel von 2% erreicht werden kann. Ohne diese Grundlagen geht die Fed bei einer Zinserhöhung ein großes Risiko ein. Neben den Inflationszahlen wird das BIP für das 2. Quartal den letzten Ausschlag für die Spekulationen um eine Zinserhöhung im September geben, und die Märkte werden anfangen zu überlegen, ob 2016 nicht ein geeigneterer Zeitpunkt sein könnte.

Die Kursbewegungen des EUR/USD werden durch das griechische Referendum bestimmt, das Paar sollte allerdings im Zuge einer US-Erholung an Abwärtsmomentum gewinnen. Solange es ernsthafte Spekulationen über Zinserhöhungen gibt, wird der Greenback an Stärke gewinnen.