Rohstoffausblick 2017

 | 11.01.2017 09:05

Liebe Leser,

2016 war ein bewegtes Jahr und die Performance der einzelnen Rohstoffe variierte sehr stark. Auch das kommende Jahr wird wieder viele interessante Wendungen mit sich bringen.

Die Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten dürfte zwar durchaus einen Einfluss auf den Rohstoffsektor haben, allerdings höchstwahrscheinlich etwas anders als von den meisten Analysten vermutet.

Basismetalle stehen aktuell aufgrund der möglichen steigenden Infrastrukturausgaben im Fokus der Anleger. Wir glauben zwar ebenfalls, dass es einen Turnaround bei den Basismetallen geben wird, dieser dürfte allerdings weniger ein Resultat verstärkter Investitionen aus Amerika sein, als vielmehr die rückläufige Produktion. Unter den Basismetallen präferieren wir trotz des Anstiegs 2016 weiterhin Zink. Das Zinkangebot ist aufgrund des Minenendes von zwei der größten Zinkminen der Welt deutlich rückläufig und wir erwarten auch für 2017 keine Möglichkeiten für die Inbetriebnahme neuer Minen. Zudem erscheinen uns Kupfer, Blei und mit deutlichen Abstrichen Eisenerz als aussichtsreich.

Interessant wird es zu sehen, inwieweit Trump bei der Einflussnahme der Politik auf die Zinsentscheidungen der Notenbank FED das Ruder etwas zurückdreht. Wir sehen hier die Möglichkeit, dass die FED etwas unabhängiger von der Einflussnahme der Politik und der Wallstreet wird. Aufgrund des künstlich niedrigen Zinsumfeldes haben sich insbesondere die Anleihemärkte sowie die Aktienkurse vieler Unternehmen in schwindelerregende Höhen bewegt und wir sehen bei den Edelmetallen weiterhin erhebliches Potential. Gold als Portfoliobeimischung macht für jedes Depot Sinn und insbesondere in einer Zeit mit sehr vielen Unsicherheitsfaktoren und bereits vereinzelt auftretenden Blasenbildungen erwarten wir eine weiterhin stabile Nachfrage nach Gold als Absicherung. Allerdings wird die Goldproduktion in den kommenden Monaten und Jahren deutlich rückläufig werden und wir sehen erheblichen Bedarf für neue Projekte. Hier könnte Donald Trump nun wirklich eine Rolle spielen. Wir erwarten, dass die in den vergangenen Jahren immer stärkere gewordene Regulierung und der immer länger dauernde Genehmigungsprozess neuer Projekte in Amerika wieder etwas zurückgedreht wird. Warum dauert es Jahre ein Projekt in Nevada neu zu genehmigen, wenn eine spezielle Gänseart dort lebt, aber gleichzeitig unbegrenzte Abschussgenehmigungen für die Gans erteilt werden? Entweder die Vogelart ist gefährdet und es wäre sinnvoll sie umzusiedeln, oder aber sie ist nicht gefährdet und man darf sie schießen und essen. Dann ist es aber auch sinnlos, die Genehmigung für ein neues Projekt, neue Arbeitsplätze und wichtige Rohstoffe zu verweigern. Wir sehen insbesondere hinsichtlich des Genehmigungsprozesses erhebliches Verbesserungspotential. Dies bedeutet nicht als Rambo die Natur zu zerstören, sondern verantwortlich und ökologisch neue Projekte zu genehmigen. Wenn wir uns direkt vor Ort bei einem Site Visit die Gegebenheiten genauer anschauen, überprüfen wir auch immer genau diese Einhaltung wichtiger Umweltaspekte.

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Wir sehen für dieses Jahr bei den Basismetallen erhebliches Potential und bei den Edelmetallen ein gutes Potential. Allerdings halten wir auch kurzfristige Shocks und Preisexplosionen nicht für unmöglich. An unserer Einstellung zu Öl hat sich im Verglaich zum Vorjahr nicht viel geändert. Die Produktion ist zu hoch und die Nachfrage steigt zwar, aber nicht in dem Ausmaß, welche auf Sicht der kommenden 12 Monate zu Engpässen führen könnte. Ganz anders hingegen sieht die Situation bei sämtlichen Energiemetallen wie zum Beispiel Lithium aus.

Der Schweinezyklus bei anderen Rohstoffen findet hier noch keine Bedeutung, da es sich um ein komplett neues Anwendungsfeld handelt und es lässt sich am besten vergleichen mit Öl zu Beginn des Automobilzeitalters. Die Preise stiegen in den Anfangsjahren kontinuierlich an, da die Prognosen hinsichtlich des Verbrauchs stets zu niedrig war. Zu Beginn konnte niemand den Erfolg des Automobils oder den Erfolg der Elktrizität und der Glühlampe vorhersagen. Es entstand ein neues Anwendungsfeld mit erheblicher Nachfrage, welche jedes Jahr deutlich anstieg und stets über dem Angebot lag. Genau in dieser Situation befinden wir uns gerade wieder!

Elektromobilität und Grid Storage das neue Internet!

Das Internet mit seinen zahlreichen Entwicklungen inklusive dem Smartphone und Facebook (NASDAQ:FB) oder Instagram war sicherlich die letzte große Erfindung oder der letzte große Entwicklungssprung. Wir glauben die Elektromobilität und die dezentrale Stromspeicherung bzw. der Umstieg auf grüne Energien ist die nächste große Entwicklung und wir sehen für die hierfür benötigten Rohstoffe erhebliches Wachstumspotential. Wir erwarten, dass sich der Verbrauch dieser Rohstoffe über die kommenden Jahren vervielfachen wird. Wir denken vor allem an den Rohstoff Lithium, welches eine Schlüsselrolle bei der Elektromobilität und Energiespeicherung spielt. Die aktuell geplanten Produktionsausweitungen werden nicht einmal im Ansatz ausreichen um die steigende Nachfrage bedienen zu können. Es wird einen Verteilungskampf in den kommenden Jahren um das verfügbare Lithium geben, ehe die Produktion in der Lage sein wird den Bedarf zu decken. Bitte denken Sie daran, dass beispielsweise Lithium, welches aus Salzseen gefördert wird, vom Pumpen der Lithiumlösung bis zum letztendlichen Verkauf an eine Raffinerie 2 ganze Jahre vergehen. 2 Jahre! Und: Lithium macht zwar 40% Masse an einer Batterie aus, ist aber nur für etwa 5% der Kosten einer Batterie verantwortlich. Für die Batteriehersteller geht es also nicht um den Preis, sondern vor allem um die Verfügbarkeit. Neben Lithium sehen wir Kobalt als den Highflyer für 2017. Kobalt wird in erster Linie für die Aufladegeschwindigkeit benötigt. Was ist der entscheidende Faktor für die Durchsetzung von Elektroautomobilen bzw. der entscheidenden Nachteile von E-Autos im Vergleich zu herkömmlichen Benzin oder Dieselfahrzeugen? Richtig! Problematisch ist jedoch, dass über 90% der aktuellen Kobalt-Produktion aus der Demokratischen Republik Kongo entstammen - einem Land, in welches kaum ein Anleger investieren möchte und auch für das Image der Batterie- oder Autmobilhersteller ist es schwierig auf „Blutkobalt“ aus dem Kongo zu setzen. Der Bedarf an Kobalt aus sicheren und politisch stabilen Ländern ist ungemein groß und wir erwarten, dass sich hier im kommenden Jahr einiges ändern wird. Die ersten Unternehmen mit Fokus Kobalt stehen kurz vor der Emission und wir werden sicherlich versuchen als Erste einen Fuß in die Türe zu bekommen. Aber auch andere Metalle wie Grafit und Magnesium werden im Zuge der Technologierevolution erheblich an Bedeutung gewinnen und es werden dringend neue Projekte benötigt.

Als letzten Rohstoff, welcher 2017 vor einem Comeback stehen könnte wollen wir Uran ansprechen. Ungeachtet der Reputation von Uran in Deutschland und Europa müssen wir anerkennen, dass weltweit verstärkt neue Atomkraftwerke gebaut werden. Und unter Präsident Trump dürfte sich auch hier sowohl hinsichtlich des Genehmigungsprozesses für neue Uranprojekte, als auch hinschtlich des Baus neuer Urankraftwerke einiges ändern. Der Energiebedarf der Welt kennt nur eine Richtung und Uran wird auf absehbare Zeit nicht aus dem Energiemix vieler Staaten verschwinden. In den vergangenen Jahren wurde der Bedarf in erster Linie aus alten Atomsprengköpfen aus Russland und anschließend aus den Atomreaktoren Japans bedient, welche nach der Katastrophe von Fukushima das überflüssige Uran am Markt verkauften. Diese beiden Quellen versiegen mehr und mehr und es steht eine Renaissance von Uran bevor.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es auch 2017 herausragende Chancen am Rohstoffmarkt geben wird und wir werden versuchen diese frühzeitig zu entdecken und entsprechend in unseren Fonds umzusetzen.

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