Robotaxis sind noch nicht wirtschaftlich

 | 09.11.2023 03:41

Die Vision selbstfahrender Taxis, die durch die Straßen gleiten und dabei Kosten sowie Verkehrsemissionen senken, hat Unternehmen und Investoren gleichermaßen begeistert. Doch die Realität hält für die Branche einige Herausforderungen bereit. Wie aktuelle Berichte aus den USA nahelegen, kämpft die General-Motors-Tochter Cruise in San Francisco mit höheren Personalkosten als ursprünglich erwartet. Im Vergleich zu herkömmlichen Taxis, die auf menschliche Fahrer angewiesen sind, sollten Robotaxis eine effizientere und kostengünstigere Lösung darstellen. Allerdings deuten Zahlen darauf hin, dass für den Betrieb eines autonomen Taxis derzeit im Durchschnitt 1,5 Mitarbeiter benötigt werden, deren Hauptaufgabe es ist, die Fahrzeuge aus komplexen Verkehrssituationen fernzusteuern.

Interessanterweise waren solche Interventionen häufig erforderlich, nämlich alle 2,5 bis 5 Meilen. Diese Notwendigkeit ständiger menschlicher Eingriffe untergräbt das Konzept der Autonomie und verursacht statt der erwarteten Einsparungen zusätzliche Personalkosten. Es ist eine Ironie der Technik, die versprach, menschliche Arbeitskraft weitestgehend zu ersetzen. Dazu kommt, dass die Lizenz von Cruise zur Erprobung der autonomen Taxis nach mehreren Unfällen von den US-Behörden vorläufig entzogen wurde, was das Unternehmen vor weitere Hindernisse stellt.

Die finanziellen Aufwendungen für die Cruise-Initiative sind beträchtlich. General Motors (NYSE:GM) investierte im vergangenen Jahr rund 590 Millionen Dollar pro Quartal in das Robotaxi-Projekt. Die Einzelkosten eines solchen autonomen Fahrzeugs liegen Berichten zufolge zwischen 150.000 und 200.000 Dollar. Diese Summen zeigen, dass GM an der Schwelle zu einer neuen Ära der Mobilität steht, allerdings sind weitere Investitionen notwendig, um die anfänglich hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen.

Die Situation bei Cruise offenbart eine tiefere Wahrheit über die Fortschritte im Bereich autonomes Fahren: Die Technologie ist noch nicht dort, wo sie sein müsste, um einen wirklich fahrerlosen Betrieb zu ermöglichen. Während die Entwicklungen weitergehen, bleiben Geduld und kontinuierliche finanzielle Unterstützung wesentliche Faktoren für den Erfolg. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Kosten-Nutzen-Rechnung mit der fortschreitenden Technologie entwickeln wird und ob die Vision autonomer Fahrzeuge letztendlich die Versprechungen von Effizienz und Wirtschaftlichkeit erfüllen kann.