Risikoreiche Anlagen bei verbesserter Risikostimmung gesucht

 | 28.06.2016 14:28

Märkte machen Verluste wieder gut (von Arnaud Masset)

Die Finanzmärkte erleben am Dienstag eine weitere Achterbahnfahrt, da die Anleger nach zwei Tagen Chaos wieder in den risikofreudigen Modus umgeschaltet haben. Die Aktienindizes stiegen weltweit, wobei die europäischen Aktien am stärksten von der Umkehr profitierten. Der britische Footsie ist 2,07% gestiegen, der deutsche DAX 2,19% und die italienischen Aktien stiegen 4,40%. Die Finanzwerte konnten teilweise die großen Verluste von gestern wieder gut machen, Lloyds stieg 6,60%, Prudential (LON:PRU) +9,45%, Barclays (LON:BARC) +5,95%, Deutsche Bank (DE:DBKGn) +4,55% und Allianz (DE:ALVG) +3.90%. In der Schweiz legte UBS (SIX:UBSG) 1,20% zu und Credit Suisse (SIX:CSGN) 2,95%.

In einem solchen Umfeld ist das gelbe Metall um 0,85% auf 1,313 USD zurückgefallen und das Silber verlor 0,53% und notierte mit 17,64 USD schwächer. Der Schweizer Franken legte nach dem starken Kaufdruck nach der Brexit-Entscheidung ebenfalls eine Pause ein. Der EUR/CHF hat heute Morgen 1,08518 erreicht, bevor er sich um 1,0835 stabilisiert hat. Es ist schwer zu sagen, ob die Finanzmärkte sich weiter erholen werden, da die Unsicherheit in der Folge des Brexit-Referendums kurzfristig wohl anhalten wird. Bereiten Sie sich auf eine tägliche Achterbahnfahrt vor.

JPY in der Brexit-Zange (von Yann Quelenn)

Das Brexit-Referendum hatte zur Folge, dass eine starke Nachfrage nach sicheren Häfen einsetzte und insbesondere nach dem Yen. Die japanische Währung handelt nun sehr nah an 101 gegenüber dem Dollar, das ist der niedrigste Stand seit 2014. Von diesen Auswirkungen waren die BoJ-Währungshüter in der Tat überrascht, die nun die Effizienz der jüngsten Geldpolitik der Insel bedrohen.

In der Tat scheinen sich die Dinge für Japan immer weiter zu verschlechtern, vor allem da die Abstimmung Folgen für die USA haben wird, was wiederum die japanischen Exporte belasten dürfte. Der Normalisierungspfad der Fed wird nun langsamer, auch wenn dies die Märkte weitgehend erwartet hatten. Die Fund Fed Futures zeigen ebenfalls an, dass negative Zinsen möglich sind, wenngleich die Wahrscheinlichkeit gering ist. Die so genannte geldpolitische Differenz zwischen den USA und den anderen wichtigen Zentralbanken war ein zentraler Punkt für die Märkte, aber wir haben gesehen, dass die Geldpolitiken tatsächlich zusammenlaufen. Das hat sich nun als wahr gezeigt. Der Aufwärtsdruck auf den JPY sollte anhalten.

Und was kommt jetzt? Die Märkte warten nun auf eine Reaktion der BoJ-Währungshüter. Wir glauben, dass weitere Anreize gesetzt werden sollten, um zu versuchen, die Währung weiter zu schwächen. Wir glauben auch, dass die globalen Unsicherheiten nicht einfach aufhören werden und dass sie die Stabilität in Japan weiter bedrohen werden. Die nächste BoJ-Sitzung findet Ende Juli statt und wir denken, dass die Zentralbank weitere Lockerungsmaßnahmen durchführen und die Zinsen weiter ins Negative senken sollte.

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