Ripple – folgt nun die Alt-Season?

 | 27.06.2019 12:28

Der Bitcoin hat seine zahlreiche Konkurrenten in den letzten Wochen abgehangen. Die Bitcoin-Dominanz ist mit 60 Prozent im langjährigen Vergleich sehr hoch. Viele Krypto-Experten setzen daher auf eine “Alt-Season” – also eine Rally der Altcoins – die zweite Reihe der Krypto-Welt. Dort spielt Ripple eine gewichtige Rolle. Ripple ist ein Zahlungssystem, angesiedelt in der Finanzbranche. Vontobel bietet nun Hebelprodukte. Unser Favorit ist der Turbo-Bull RippleNet ) als auch ein allgemein genutzter Begriff für die digitale Währung (XRP). Die Plattform selbst ist ein Open-Source-Protokoll, weshalb sie von jedem heruntergeladen und kostenlos genutzt werden kann. Für die Ripple-Software sind die erstklassigen Softwareentwickler der Firma Ripple zuständig. Ripple überwacht und steuert die Technologie, während sich die Firma mit Finanzinstitutionen und Regierungen weltweit vernetzt. Da die Software Open-Source ist, kann sie von jedem theoretisch modifiziert werden. Allerdings ist es praktisch unmöglich, Änderungen einzuführen, die nicht von den Ripple-Softwareentwicklern bestätigt werden. Die Entwicklung der Software wird daher vollständig von der Firma vollzogen.

Über RippleNet kann jede Art von Wert übertragen werden. XRP kann gegen andere Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether, Litecoin oder gegen Fiatwährungen getauscht werden. Die Universalität des Protokolls ermöglicht es sogar, Airline-Bonusmeilen in Bitcoin zu tauschen. Jeder Netzwerk-Teilnehmer kann Gebote oder Angebote abgeben, Ripple routet diese Anfragen anschließend so im Netzwerk, dass ein möglichst kostengünstiger Austausch stattfindet (Quelle: Focus).

Grundlage für diese Universalität sind die sogenannten „Gateways“ („Tore“). Diese dienen als Vermittler, indem sie die Währungen über bestimmte Adressen im RippleNet empfangen und transferieren. Jedes Unternehmen kann sich registrieren und solch eine Adresse beantragen, um in das Netzwerk einzutreten. Jede Währung hat sein spezifisches Gateway. Zum Beispiel wird für USD Snapswap und für Bitcoin Bitstamp genutzt. Ripple kann somit mit einer Schuldverschreibung verglichen werden. Die Gateway-Inhaber (meistens Banken) geben auf Grundlage des Ripple-Protokolls Werte aus und bürgen für deren Einlösung. Dieser Ablauf wird auch als „ripplen“ bezeichnet, was so viel bedeutet wie die Werte (USD, EUR, etc.) „flüssig zu machen“, d.h. in XRP umzuwandeln (Quelle: Coinhero). Banken oder andere Finanzinstitute haben über diese Gateways Zugriff auf RippleNet. Diese Knotenpunkte bilden das „digitale Kassenbuch“ von Ripple. XRP setzt wie Bitcoin auch auf ein dezentrales System, in dem alle Netzwerkteilnehmer Transaktionen verifizieren. Dieses auf die Gateways verteilte, digitale Kassenbuch erfasst jede Überweisung (Quelle: Wired).

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Ripple‘s Transfernetzwerk basiert, wie bereits erwähnt, auf den Schuldscheinen (auch genannt IOU, “i owe you”), die unter den Teilnehmern ausgetauscht werden. Diese Schuldscheine speichern wie viel ein Teilnehmer einem anderen Teilnehmer in welcher Währung schuldet. Banken können sich diese Schuldscheine in großen Datenmengen gegenseitig binnen Sekunden, transparent, nahezu kostenlos und unmanipulierbar ausstellen. Die IOUs werden über die Gateways in XRP oder Fiatwährungen umgewandelt, um ihnen ihren realen Geldwert zuzuweisen. Diese IOUs werden zudem in einem Register aufgezeichnet, welches alle paar Sekunden aktualisiert wird. Das Ripple-Register beinhaltet also alle Kontostände der XRPs, sowie Protokolle zu allen Vorgängen innerhalb des RippleNet. Das Register selbst wiederum liegt in einer öffentlichen Datenbank, auf das jeder Zugriff hat. Somit gewährleistet Ripple Transparenz zwischen den Netzwerkteilnehmern.

Die Transaktionsabwicklung auf dem Ripple-Protokoll basiert auf einem Konsens-Algorithmus. Grundlage ist das bereits erwähnte Register mit Kontenständen. Kommt es zu einer Änderung im Register, durch Kauf- oder Verkaufsangebote, wird innerhalb von Sekunden nach der Änderung durch die Netzwerkteilnehmer eine Einigung hinsichtlich der Änderungen im Register und im Rahmen des Konsensverfahrens durch das Ripple-Protokoll gefunden. Somit ist eine schnelle und sichere Transaktionsabwicklung gewährleistet – ohne zentraler Autorität, die entscheidet, welche Transaktionen bestätigt und ausgeführt werden. Deswegen wird die Ripple-Plattform auch als dezentral bezeichnet.

Diese Transaktionen werden im Netzwerk von sogenannten „Trusted Validator Nodes“ bestätigt. Es wird jedoch kritisiert, dass einige Validator Nodes noch immer von der Firma selbst betrieben werden, was eher für eine Zentralität spricht. Das soll sich jedoch laut Garlinghouse ändern, denn in naher Zukunft sollen solche Nodes von Dritten betrieben werden. Die Firma hat dazu Mitte 2017 eine „Strategie zur Dezentralisierung“ veröffentlicht. Diese beinhaltet, dass Ripple auch externe Validatoren in die „Unique Node Lists“ (UNLs) aufnimmt, in denen die vertrauenswürdigen Ripple-Nodes ausgesucht werden, sofern diese Nodes bestimmte, von Ripple definierte Voraussetzungen erfüllen. Das Ziel ist es, überhaupt keinen Validator mehr selbst zu betreiben. Die Struktur von Ripple macht es somit möglich die Anzahl der Transaktionen pro Sekunde auf über 50.000 zu steigern. Dazu müssten lediglich mehr Trusted Validator Nodes einbezogen werden.

„Wir konzentrieren uns auf internationale Bezahlungen. Vermutlich sind wir die einzige digitale Währung mit einem echten Anwendungsbereich.“ Miguel Vias, Head of XRP markets

h4 /h4 h4 Der Ripple-Token XRP/h4

XRP selbst kann auch auf der Plattform verwendet werden und ist mit jeder Währung oder jedem digitalen Asset austauschbar. Nutzer zahlen für den Austausch von XRP eine geringe Transaktionsgebühr von ca. 0.00001 XRP. Diese Gebühr wird nicht von der Firma Ripple Labs einbehalten, sondern „zerstört“. Somit soll das System vor Angriffen geschützt werden, bei denen versucht wird das Netzwerk mit Millionen von Transaktionen zu überschwemmen und es lahm zu legen. Aufgrund der Vernichtung von XRP Token und die Begrenzung von XRP-Einheiten auf 100 Mrd. XRP, ist die Währung langfristig deflationär – im Gegensatz zum Ether, der keine maximale Anzahl an im Umlauf befindenden Coins hat.

Die Verwendung von XRP ist jedoch unabhängig von RippleNet. Eine Partei braucht kein XRP, um Währungen zu transferieren. Daher ist der Wert von Ripple nicht abhängig vom XRP-Token, sondern ergibt sich vom Netzwerk selbst mit der Fähigkeit, Geld schnell und weltweit zu transferieren. XRP kann theoretisch gegen einen anderen Coin getauscht werden. XRP wird jedoch derzeit im Ripple Netzwerk verwendet da er von Ripple selbst ausgegeben wird. Noch ist völlig unklar, ob auch künftig beim Geldtransfer XRP als Vermittlerwährung eingesetzt wird. Laut “New York Times” haben einige Banken Interesse an der Technologie, nicht aber an der Digitalwährung an sich. Es könnte jedoch auch sein, dass Banken ihre eigenen Bankcoins erschaffen werden und das Ripple Netzwerk mit ihrem eigenen Coin nutzen wollen.

Quelle: Vontobel, eigene

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert