Frank Holmes | 07.06.2023 07:18
Wenn die derzeitigen Prognosen zutreffen, könnte dieser Sommer historische Rekorde bei den Passagierzahlen im Luftverkehr brechen. Der Branchenverband Airlines for America (A4A) prognostiziert, dass vom 1. Juni bis zum 31. August sage und schreibe 257 Millionen Menschen die Dienste der US-amerikanischen Fluggesellschaften (NYSE:JETS) in Anspruch nehmen werden. Das wäre ein beachtlicher Anstieg von 9,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Doch damit nicht genug, denn dieser Zuwachs bedeutet auch einen neuen Höchstwert. Die Zahlen aus dem Sommer 2019 werden voraussichtlich um satte 2 Millionen Passagiere übertroffen.
Um die Nachfrage zu befriedigen, werden die Fluggesellschaften größere Flugzeuge einsetzen und die Kapazität um ca. 297.000 Sitze pro Tag erhöhen. Airlines for America (A4A) geht davon aus, dass die durchschnittliche Zahl der Sitze pro Tag in diesem Sommer fast 3,4 Millionen erreichen wird, ein Anstieg gegenüber 3,3 Millionen pro Tag im Sommer 2019. Das entspricht schätzungsweise 137 Sitzen pro Flug, was einem Anstieg von 14 % im Vergleich zu vor vier Jahren entspricht.
Die A4A war nicht der einzige Verband der Luftfahrtindustrie, der eine positive Prognose für 2023 abgab. Am Montag hob die International Air Transport Association (IATA) ihre Gewinnprognose für die weltweiten Fluggesellschaften bis zum Jahresende auf 9,8 Mrd. USD an, mehr als das Doppelte der vorherigen Prognose von 4,7 Mrd. USD. Der Verband geht davon aus, dass im Jahr 2023 rund 4,35 Milliarden Menschen kommerziell fliegen werden, was etwa 96 % des Passagieraufkommens im Jahr 2019 entspricht.
Das Memorial-Day-Wochenende gilt in der Regel als inoffizieller Start in die hektische Sommerreisesaison, und das war auch in diesem Jahr so. Nach Angaben der Transportation Security Administration (TSA) flogen von Freitag bis Montag des Memorial-Day-Wochenendes rund 9,8 Millionen Menschen mit kommerziellen Fluggesellschaften in den USA. Diese Zahl ist etwas höher als die 9,7 Millionen, die an demselben Feiertagswochenende im Jahr 2019 reisten.
h3 Anstieg der touristischen Reisen gleicht langsamere Erholung des Geschäftsreiseverkehrs aus/h3Ich möchte darauf hinweisen, dass wir diese neuen Rekordzahlen verzeichnen, obwohl der Geschäftsreiseverkehr das Niveau von vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht hat.
Freizeitreisen sind jedoch gerade sehr angesagt, auch wenn sich am Horizont Gewitterwolken der Rezession abzeichnen. Eine Ende April und Anfang Mai vom Luxus-Retailer Saks durchgeführte Umfrage ergab, dass mehr als drei Viertel (77 %) der amerikanischen Erwachsenen in den nächsten drei Monaten eine Reise planen oder bereits gebucht haben. Von diesen gaben 74 % an, dass sie beabsichtigen, während ihrer Reise Luxusartikel zu kaufen.
h3 American Airlines steigert Q2-Prognose dank hoher Nachfrage und gesunkenen Treibstoffkosten!/h3American Airlines (NASDAQ:AAL), die nach beförderten Passagieren größte Fluggesellschaft der Welt, hat ihre Prognose für das zweite Quartal aufgrund des nach ihrer Ansicht „anhaltend starken Nachfrageumfelds“ angehoben. In einer Börsenmitteilung letzte Woche sagte American, dass es nun einen Quartalsgewinn pro Aktie im Bereich von 1,45 bis 1,65 USD prognostiziert, ein Anstieg gegenüber der vorherigen Schätzung von 1,20 bis 1,40 USD pro Aktie.
Die Revision stützt sich nicht nur auf eine unerwartet starke Nachfrage, sondern auch auf die niedrigeren Kraftstoffkosten. Das Unternehmen schätzt, dass es in diesem Quartal im Durchschnitt zwischen 2,55 und 2,65 Dollar pro Gallone gezahlt hat, das sind 0,10 Dollar weniger pro Gallone als ursprünglich prognostiziert. Auch der Treibstoffverbrauch ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren gesunken, da American größere Flugzeuge einsetzt, die mehr Passagiere pro Flug aufnehmen können; diese Strategie ist effizienter als der Einsatz kleinerer Jets mit weniger Passagieren.
Die Investoren scheinen die Agilität der Fluggesellschaften und ihre Fähigkeit, Kapazitäten zu erhöhen, um der Nachfrage gerecht zu werden, erkannt zu haben. Die Aktien von US-Fluggesellschaften sind in diesem Jahr bisher um über 27 % gestiegen, mehr als doppelt so viel wie der S&P 500. Zu den herausragenden Werten gehören United Airlines (NASDAQ:UAL) mit einem Plus von 27 % seit Jahresbeginn, und American mit einem Plus von 17 %. Von den vier großen Fluggesellschaften ist Southwest Airlines (NYSE:LUV) die einzige, die rote Zahlen schreibt, da das Unternehmen nach der Netzwerkpanne zu Weihnachten 2022 weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert ist.
Ein möglicher Gegenwind für das weitere Wirtschaftswachstum könnten die gedämpften Einkaufsmanagerindizes sein. Im Mai fiel der Einkaufsmanagerindex der Eurozone auf 44,8 von 45,8 im April und verzeichnete damit den stärksten Rückgang seit drei Jahren. Der Einkaufsmanagerindex der USA ging im Mai ebenfalls zurück und sank auf 48,4 von neutralen 50,2 im April. Der globale Einkaufsmanagerindex von JPMorgan lag mit 49,6 knapp unter dem Schwellenwert und veränderte sich gegenüber März und April kaum.
China war die einzige große Volkswirtschaft, die im Vergleich zum Vormonat ein Wachstum im verarbeitenden Gewerbe meldete. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex der chinesischen Privatunternehmen lag im Mai bei 50,9 und damit zum ersten Mal seit drei Monaten wieder im positiven Bereich. (Der offizielle staatliche chinesische Einkaufsmanagerindex fiel jedoch im Mai auf 48,8)
Die weit verbreitete Schwäche des verarbeitenden Gewerbes trägt dazu bei, dass die Rohstoffpreise in diesem Jahr eingebrochen sind. Der energielastige S&P GSCI hat im Mai den siebten Monat in Folge an Boden verloren, so viel wie seit 2014 nicht mehr, als der Ölpreis einbrach. Seit Jahresbeginn ist der Rohstoffindex um fast 12 % gesunken.
Der Rückgang der Rohstoffpreise ist natürlich sowohl für die Verbraucher als auch für die Unternehmen wohltuend, insbesondere für diejenigen, die in der Schifffahrt und im Transportwesen tätig sind.
Ich glaube, das könnte auch den Investoren zugute kommen. Die Wahlen 2024 finden in 17 Monaten statt. Laut der jüngsten Gallup-Umfrage liegt die Zustimmung für Präsident Joe Biden derzeit zwischen den hohen 30er und niedrigen 40er Prozentpunkten und für den Kongress sogar noch niedriger bei etwa 16 %. Um bei den Wählern Anklang zu finden, könnten die gewählten Vertreter eher geneigt sein, Gesetze zu verabschieden und in Kraft zu setzen, die das Wachstum ankurbeln und die Nachfrage steigern, was wiederum die Assetpreise stützen würde.
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