Rekordinvestition europäischer Autobauer in China

 | 04.05.2023 11:45

Die europäischen Automobilhersteller haben ihr Investment im chinesischen Markt im Jahr 2022 auf eine Rekordsumme von 6,2 Milliarden Euro erhöht. Das geht aus einer Studie der US-Forschungsgruppe Rhodium hervor. Im Vergleich dazu wurden in alle anderen Branchen zusammen lediglich 1,5 Milliarden Euro investiert. Der Anstieg im vergangenen Jahr spiegelt zum Teil auch die Aufstockung der Beteiligung von BMW (ETR:BMWG) an seinem chinesischen Joint Venture wider.

Diese Zahlen unterstreichen, wie wichtig der chinesische Markt für die europäischen Automobilhersteller ist. Trotz der angespannten Beziehungen zwischen westlichen Staaten und China investieren europäische Investoren dort offenbar weiterhin stark. Im ersten Quartal von 2023 beliefen sich die Kapitalmarktgeschäfte im chinesischen Automobilsektor einschließlich ausländischer Unternehmen wie US-amerikanischer Firmen auf insgesamt 9,6 Milliarden US-Dollar, wie aus Daten von Dealogic hervorgeht.

Analysten warnen jedoch davor, dass diese Ausgaben keine Garantie dafür seien, dass traditionelle Automobilhersteller wie Volkswagen (ETR:VOWG), Ford (NYSE:F), General Motors (NYSE:GM) und Toyota (TYO:7203) verlorene Marktanteile zurückgewinnen könnten. Chinesische Unternehmen hätten durch staatliche Subventionen und vertikal integrierte Lieferketten einen Vorteil gegenüber ausländischen Konkurrenten.

Trotzdem bekräftigte Mercedes-Chef Ola Källenius, dass ein Abbruch der Beziehungen zu China für fast alle Industriezweige in Deutschland undenkbar wäre. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hatte im März eine härtere Gangart gegenüber China als Teil einer "De-Risking"-Strategie angekündigt und strengere Beschränkungen für den Handel mit sensiblen Technologien in Aussicht gestellt.

Vor fünf Jahren wurden noch fast zwei Drittel aller Autoverkäufe in China von deutschen, japanischen und US-amerikanischen Marken dominiert. Doch mittlerweile ist ihr Anteil auf etwa die Hälfte gesunken. Acht der zehn meistverkauften Elektromodelle in China in diesem Jahr stammen von chinesischen Marken, darunter auch der Marktführer BYD (F:1211), der im ersten Quartal dieses Jahres ein Umsatzwachstum von fast 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielte.

Die chinesische Regierung setzt seit langem auf eine Förderung der Elektromobilität und investiert in den Aufbau eines flächendeckenden Ladenetzwerks. Auch europäische Automobilhersteller haben erkannt, dass sie auf den wachsenden Elektromarkt in China setzen müssen, um im Wettbewerb mit chinesischen Konzernen bestehen zu können. Obwohl chinesische Hersteller immer mehr Marktanteile gewinnen, bleibt der chinesische Automobilmarkt ein wichtiger Absatzmarkt für europäische Automobilhersteller.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Aktien.news

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