Investing.com | 14.09.2020 14:47
Der US-Immobilienmarkt ist in vielen Teilen des Landes nach der Coronavirus-Pandemie wieder aufgetaut.
Da die Zinssätze in den USA und anderen Ländern auf Rekordtiefstständen liegen, erwägen viele Anleger ein Investment in so genannte Real Estate Investment Trusts (REITs). Denn diese bieten in der Regel ein passives Einkommen aus Dividenden und einen gewissen Kapitalzuwachs. Trotz dieser attraktiven Merkmale und des {ecl-896||robusten Immobilienmarktes}} haben viele REITs mit der vielversprechenden Erholung in diesem Sektor nicht Schritt gehalten.
Im Folgenden werden wir wichtige Merkmale herausarbeiten, die bei einem Investment in einen REIT zu beachten sind, und zwei börsengehandelte Fonds (ETFs) vorstellen, die Sie im Auge behalten sollten:
h2 Worauf es ankommt/h2Obwohl es von Land zu Land unterschiedliche Definitionen von Real Estate Investment Trusts geben kann, besitzen, betreiben oder finanzieren REITs im Allgemeinen einkommensschaffende Immobilien. In den USA schreibt das Gesetz vor, dass REITs jährlich mindestens 90% ihres steuerpflichtigen Einkommens an die Aktionäre ausschütten müssen. Folglich sind ihre Dividenden in der Regel stabil und üppig.
Seit den Anfängen der Pandemie haben vor allem Einzelhandels-, Freizeit- und Büromietobjekte die Hauptlast des sich beschleunigenden Trends vom Arbeiten von Zuhause zu spüren bekommen. Da die Zahl der COVID-19-Fälle weltweit immer noch zunimmt, kann es deshalb zu erneuten Kurseinbrüchen bei REITs kommen, die sich auf diese Teilsektoren spezialisiert haben.
In den USA bieten Immobilieninvestitionen in der Regel beständige, aber niedrige Margen. Die Auswirkungen der Pandemie, insbesondere auf mehrere Teilsektoren der Branche, haben zu einer Margenknappheit geführt.
Nach welcher Art von REITs sollten langfristige Anleger Ausschau halten? Wir würden uns auf solche REITs konzentrieren, die über starke Geschäftsmodelle, Portfolios und Bilanzen verfügen.
Eine weitere Kennzahl, die es zu beobachten gilt, sind die so genannten Funds from Operations (FFO). Sie dient zur Definition des Cash-Flows aus dem operativen Geschäft und damit zur Bestimmung der Rentabilität des Unternehmens. In den USA berechnen REITs den FFO in Übereinstimmung mit den von der National Association of Real Estate Investment Trusts (NAREIT) festgelegten Standards.
Auch wenn die meisten REITs in Zukunft nicht völlig immun gegen die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie sein werden, ist die Immobilienbranche für die meisten Volkswirtschaften und Anlageportfolios von wesentlicher Bedeutung.
Aktien dieser REITs können wie andere Wertpapiere während einer Börsensitzung gekauft und verkauft werden, aber nicht alle Investoren sind bereit, einzelne Unternehmen der Branche wie Digital Realty Trust (NYSE:DLR), Iron Mountain (NYSE:IRM), Omega Healthcare Investors (NYSE:OHI), Realty Income (NYSE:O), Simon Property Group (NYSE:SPG) und Stag Industrial (NYSESTAG) auf Herz und Nieren zu prüfen.
Marktteilnehmer, die ein umfassendes Engagement im Immobilienbereich anstreben, können stattdessen ETFs in Betracht ziehen.
h2 1. Vanguard Real Estate ETF/h2Der Vanguard Real Estate Index Fund ETF Shares (NYSE:VNQ) bietet ein Engagement in öffentlich handelbare Real Estate Investment Trusts (REITs).
Der VNQ, der 181 Positionen besitzt, bildet den MSCI US REIT Index nach. Zu den drei wichtigsten Sektoren des Fonds gehören unter anderem spezialisierte REITs (41,70%), REITs für Wohnimmobilien (13,60%), industrielle REITs (11,80%), REITs aus dem Gesundheitswesen (8,30%) und REITs aus dem Einzelhandel (8,0%). Viele der spezialisierten REITs kommen aus den Bereichen Telekommunikation und Datenzentren, also wachsenden Teilbereichen der Branche.
Das Nettovermögen des Fonds beläuft sich auf rund 3,2 Milliarden Dollar. Die zehn größten Beteiligungen machen davon über 49,2% aus. Die drei wichtigsten Namen sind der Vanguard Real Estate II Index Fund (NASDAQ:VRTPX), American Tower (NYSE:AMT) und Prologis (NYSE:PLD).
Seit Jahresbeginn ist der VNQ um rund 13% gefallen. Seit seinem Tiefststand im März ist der Fonds jedoch um über 40% gestiegen. Daher ist mit kurzfristigen Gewinnmitnahmen im Fonds zu rechnen. Preisrücksetzer in Richtung der 75-Dollar-Marke oder sogar darunter könnten einen Einstieg in den ETF für Langzeitinvestoren interessant machen.
h2 2. The Real Estate Select Sector SPDR-Fonds/h2Der Real Estate Select Sector SPDR Fund (NYSE:XLRE) ist in erster Linie in REITs (97,92%) sowie in Immobilienverwaltungs- und -entwicklungsgesellschaften (2,08%) investiert, während Hypotheken-REITs vollständig ausgenommen sind.
Mit 31 Positionen bildet der XLRE den Real Estate Select Sector Index nach. Das Nettovermögen des ETF beläuft sich auf rund 3,2 Milliarden Dollar. Dabei machen die zehn größten Beteiligungen über 65% dieser Summe aus. Zu den Top-Namen gehören American Tower (NYSE:AMT), Prologis (NYSE:PLD), Crown Castle International (NYSE:CCI) und Equinix (NASDAQ:EQIX).
Bislang ist der Fonds in diesem Jahr um etwa 8% gesunken. Seit dem Frühjahr ist er jedoch, wie der VNQ, um etwa 40% gestiegen. In den kommenden Wochen ist ein Rückgang in Richtung 32,5 Dollar durchaus möglich. Ein derartiger Dip stellt unserer Meinung nach eine gute Gelegenheit dar, um sich in den ETF einzukaufen.
h2 Fazit/h2Anleger, die auf der Suche nach passiven Einkommen sind, favorisieren häufig Real Estate Investment Trusts, da sie höhere Dividendenrenditen bieten als die meisten Indizes oder andere Sektoren.
Da börsengehandelte REITs jedoch ausschließlich in der Immobilienbranche investieren, können sie volatiler sein als breiter gestreute Aktienfonds. Tatsächlich haben die meisten REITs zu Beginn des Jahres erhebliche Verluste erlitten und konnten noch nicht alle Verluste vollständig wettmachen. Langfristig orientierte Anleger könnten jedoch im Rahmen ihres Chance-Risiko-Profils einen Teil ihres Vermögens in REITs investieren. Denn die Branche dürfte das Schlimmste bereits überstanden haben.
Nachstehend finden Sie weitere REITs, die wir in den kommenden Wochen behandeln wollen:
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